Mo. 14.09.2015
Wanderung auf einen Berg bei Kravelli
Am Morgen sassen wir lange bei einem gemuetlich-leckeren Fruehstueck beisammen. Es war sogar noch was von dem koestlichen Feigen-Weintraubenstrudel uebrig.
Zu Mittag trennten sich wieder unsere Wege. Die Maedls fuhren retour nach Tiflis.
Ich wollte noch zwei Tage hier bleiben um zu Wandern und zu Fliegen.
Mit einem Aserbaidschan Visa koennte man ausgedehnte Biwakfluege Richtung kaspisches Meer unternehmen.
Laut Anton und den anderen georgischen Piloten, die ich bisher getroffen habe, ist hier noch niemand mit dem Gleitschirm geflogen. Der Grund dafuer ist, dass die potentiellen Startplaetze ca. 2000 Hm ueber dem Tal liegen und nicht mit dem Auto zugaenglich sind. Ausserdem Gibt es viele Taeler, die nur aus Wald bestehen, ohne eine einzige Landemoeglichkeit.
Um 12:00 Uhr wanderte ich von Kvarelli aus los Richtung Startplatz, den ich in Google Earth ausfindig gemacht habe.
Am Ortsende fragte mich ein junger Georgier, was ich denn da oben in den Bergen machen will.
Als ich ihm mein Vorhaben erklaehrte, meinte er, dass er in dem Gebiet manchmal auf Baeren Jagt geht. Wenn ich noch eine Stunde geduld habe treibt er ein zweites Gewaehr auf und wir koennen gemeinsam jagen gehen. Ich lehnte dankend ab. Bevor wir uns verabschiedeten beschreibt er mir noch den Weg rauf zu der Alm (die ich als Startplatz ausgewaehlt habe).
Bei den letzten Haeusern tanke ich noch meine Wasserflasche voll, da ich laut Jaeger erst auf der Alm wieder Trinkwasser finden werde.
Der Weg Richtung Startplatz |
Als dann der Anstieg Richtung Alm begann, konnte ich einen guten Weg finden.
Kurz vorm Gipfel sah ich von der Ferne Schafe. Da kein Hirte zu sehen war, der die gefaherlichen Hirtenhunde zurueckpfeift, machte ich einen grossen Bogen um die Herde um nicht von einem Hirtenhund attackiert zu werden. Ein wenig spaeter konnte ich dann doch einen Hirten sehen.
Nur noch ein paar Hoehenmeter bis zur Alm |
"Dagestan problema" sprach er und deutet mit der Hand ein Maschinengewehr.
Seine Frau und seine beiden Kinder wohnen in Kvarelli.
In zweit Tagen wird er mit den Schafen is Tal runter gehen. Er freut sich schon drauf seine Familie wieder zu sehen.
Wir sassen lange beisammen und genossen die wunderbare Aussicht.
Kurz vor Sonnenuntergang wollte er mich zu seiner etwas tiefer gelegenen Unterkunft zum Essen und Trinken einladen. Da ich schon muede war und noch die letzten Meter zum Gipfel rauf wandern wollte, um dort mein Zelt aufzuschlagen, lehnte ich dankend ab.
Am Gipfel angekommen baute ich mein Zelt auf, funktioniere den Gleitschirm zum Schlafsack um und falle muede ins "Bett".
Di. 15.09.2015
kurzer Streckenflug an die aserbaidschanische Grenze
Am Morgen konnte ich mich ausgiebig aussschlafen, da ich direkt am Stratplatz biwakierte.
Sonnenaufgang |
Um 9:00 Uhr hoerete ich schon den Hirten pfeiffen. Er war mit seiner Herde bereits am Sattel angekommen. Er liess seine Herde kurz allein und wanderte zu mir rauf. Wir jausneten zusammen und genossen die waermenden Sonnenstrahlen. Der Hirte hatte sich offensichtlich in meinen mini Leatherman verliebt. Er war von dem Werkzueg so angetan, dass ich ihm spontan einen Tausch vorgeschlagen habe. Also gab er mir sein Messer und ich gab ihm meines. Er gab mir zu verstehen, dass er das Messer morgen, wenn er mit den Schafen ins Tal runter zieht, seinen Sohn schenken wird. Da er (glaube ich) dachte, dass der Tausch fuer mich kein gutes Geschaeft war, wollte er noch Kaese und Zigaretten drauflegen. Ich lehnte dankend ab und er grinste zufrieden und ging wieder runter zu seiner Herde.
Ich begannn anschliessend sofort mit dem Packen meiner Sachen. Danach ging ich runter zur Quelle um meine Wasserflasche aufzufuellen. Als ich zurueckkam, musste ich feststellen, dass die Wolken bereits stark zu Quellen begonnen haben.
Die Basis befand sich deutlich unterm Startplatz. Ich machte mich schnell startfertig. Der Hirte u. ein weiterer Kollege von ihm kamen zu mir als sie sahen, dass ich mich startklar machte. Die Beiden betrachteten die duennen Leinen und schuettelten skeptisch den Kopf.
Da mich die Wolken schon bedrohlich von allen Seiten einsperrten verabschiedete ich mich nur kurz mit einem Daswidanja, winke noch kurz und verschwinde in den Wolken.
ich winke den Hirten noch ein letztes mal zu |
der Startpaltz ist nun komplett im Nebel |
Westwind |
Die tiefe Basis und der Westwind erschwerte mir nach der ersten Talquerung das Vorankommen.
Die riesigen Waldgebiete ohne Landemoeglichkeit sagten mir, dass es doch vernuenftiger ist mit dem Wind und mit der Sonne im Ruecken Richtung Osten and die aserbaidschanische Grenze zu fliegen.
Kvarelli |
Wunderbare Almen zum Top Landen |
Wunderbare Almen zum Top Landen |
spassiges Wolkensurfen |
Halo |
Bei zwei Wald Querungen verspuerte ich ein leichtes kribbeln in der Magengegend, da im Gleitwinkel Bereich kein Landepatz zur Verfuegung stand.
Weiter im Osten wurden die Berge etwas niedriger und die Taeler landefreundlicher.
Ein Blick zurueck zum soeben gequerten Tal
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uebern Kamm drueber-schwindeln;-) Mit leichter (an)Spannung, was einem dahinter erwartet |
So konnte ich etwas schneller fliegen und musste nicht jeden Pups auskurbeln.
Als ich die aserbaidschanische Grenze erreichte musste ich leider umkehren. Ich flog noch ein kleines Stueck retour nach Galeti um von dort aus Richtung Tiflis zu stoppen.
Auf der anderen Talseite liegt bereits Aserbaidschan |
Lagodekhi |
rausgleiten ins Flachland um anschliessend nach Tiflis zu stoppen |
Strasse nach Tiflis |
Nach der Landung begruesste mich ein zutraulicher Esel.
Meine erste Mitfahrgelegenheit (ein Kammerjaeger) hatte leider nach kurzer Fahrt einen Patschen.
Die zweite Mitfahrgelegenheit brachte mich nach Tsnori. Da es schon finster war, biwakierte ich im Stadtpark von Tsnori.
Mi. 16.09.2015
Mit dem Bus retour zur Maria nach Gudauri
Am Morgen weckte mich ein lautes Gequatsche vor meinem Zelt.
Als ich rausschaute blickten mir zwei Maenner entgegen.
Ich fragte:"problema"?
Sie antworteten mit einem freundlichen Lachen:
"njet problema. Kuscheit!"
Ich gab ihnen zu verstehen, dass ich noch sehr muede bin und um 6:30 Uhr mogens noch keinen Hunger habe. Ich moechte lieber schlafen.
"OK" meinten sie mit einem freundlichen Laecheln und verschwanden wieder.
Ich schlief wieder ein und packte erst um 9:00 Uhr meine Sachen um mich auf den Weg Richtung Gudauri zu machen.
An der Bushaltestelle kaufte ich mir ein Weckerl. Ein kleiner Junge gesellte sich zu mir. Ich lud ihn auf ein Essen ein, da er einen sehr armen und verwarlosten Eindruck auf mich machte.
In Tiflis angekommen stieg ich in den Bus nach Gudauri um.
Um 2 Uhr nachmittags kam ich bei meiner Gastfamilie an.
Maria war auch schon da. Sie hatte Glueck und konnte mit dem Rad bis Gudauri stoppen (Marias Knie schmerzt immer noch ein wenig, deshalb hat sie nach Gudauri gestoppt).
Ich hatte den Eindruck, dass sich auch die Gastgeber Familie freute, dass ich bzw. wir wieder da sind.
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