Tuesday, May 26, 2015

Unsere Route

Wir haben unser bisherige Route auf Google Maps gemalt: 


roter Punkt = Etappenziel
Flugzeug = Fluggebiet
blaue Line = Radl
schwarze Line = Booterl oder Bus

Wenn man auf die einzelnen Symbole od. Linien klickt, kommt man direkt zu den dazugehoerigen Blog Post


Monday, May 25, 2015

Grillen, Chillen und Fliegen in Dhërmi

Dienstag, 19.5.
Grillen bei Musa

Den Vormittag hängen wir im Hostel ab. Nur schwer können wir uns aus dieser gemütlichen Atmosphäre entreißen. Mit dem Bus fahren wir aus der Stadt. Viel Verkehr und eine langweilige Landschaft machen die Gegend nicht sehr attraktiv. Gut dass wir nicht mit den Radl unterwegs sind. 
In Vlore endet der Bus.  An einer Imbissbude fragen wie nach den Möglichkeiten zur Weiterfahrt.
Ein Mathematik Professor bittet uns seine Hilfe an. Er lädt uns auf einen Imbiss, Getränk und Kaffee ein. Zwischendurch erkundigt er sich telefonisch über die Busverbindung nach Dhërmi, unser eigentliches Ziel.  Seine Frau und Tochter holt uns mit dem Auto ab und wir fahren dorthin wo die Busse starten. Heute fährt keine Bus mehr. Der Mann überlegt wie er uns weiterhelfen kann.
Wir möchten es einfach per Autostopp versuchen. Nur schwer können sich Christian und ich von dem Mann, der gerade dabei ist für uns irgendetwas zu organisieren, verabschieden. Man will ja nicht undankbar oder gar unhöflich wirken. Endlich sind wir wieder alleine.
Wir halten den Daumen auf die Straße. Es dauert nicht lange da bleibt ein älterer Mann stehen.
Kurz bevor es zu dem Pass ansteigt hinter dem Dhermi liegt, gibt er uns zu verstehen dass hier sein Haus ist und er nicht mehr weiter fährt. Mit einem freundlichen und zufriedenen Gesichtsausdruck fragt er uns: Kaffee? Wir stimmen zu.
Sein Frau und Tochter + Baby begrüßen uns herzlich. Leider spricht er "nur " albanisch, italienisch und ein wenig griechisch. Aufgrund der ruhigen, sympathischen Ausstrahlung des Mannes  unterhält man sich trotzdem gut. Die Tochter übersetzt dann doch ins Englische. Ihr Vater war viel in Italien und die Leute waren immer gut zu ihm. Das möchte er Fremden in seinem Land weitergeben.
Er ist Direktor einer Schneider und zeigt uns ein paar seiner Arbeiten. Christian schenkt er eine traditionelle Trachtenweste mit goldenen Verzierungen. Unser "Besuch" wird Anlass zu einem Grillabend. Im nahe gelegenen Ort kauft der Gastgeber namens Musa ein halbes Lamm.





Nach einem Getränk in einem KaffeeHaus, fahren wir zum Haus zurück. Christian und der Mann starten den Griller. Mit vollem Magen liegen wir später auf der Couch und schauen gemeinsam die Vorausscheidung zum "Eurovision Song contest" im Fernsehen. Schließlich ziehen wir uns ins Gästezimmer zurück.



Mittwoch, 20.5.
Fliegen in Dhërmi

Nach einer Tasse türkischen Kaffee verlassen wir um kurz vor 6 Uhr das Haus. Im Ort an der Bushaltestelle lässt uns Musa aussteigen und wir verabschieden uns herzlich.
Nach etwa 2 Stunden kommt der Minibus.


In Dhërmi suchen wir ein günstiges Zimmer in der Nähe vom Strand. Noch ein kurzes Srrchläfchen bevor wir mit dem Bus wieder die Passstraße hoch fahren. An der letzten Kehre ist der Startplatz. Vor uns liegt die albanische Rivera mit kilometerlangen Kiesstrand und klarem Wasser. Hinter uns liegt eine kilometerlange Ridge mit schönen Bummerl über den Gipfeln. Doch am etwas vorgelagerten Startplatz ist tote Hose in der Luft. Tief unter uns kondensiert die feuchte Luft vom Meer. Wir warten und hoffen dass sich die Inversion noch durchheizt. Schließlich starten wir. Aus dem erhofften stundenlangen Fliegen wird nur ein bescheidenes herum kratzen bis wir am Strand landen.  Trotzdem schön.










Nach der Landung bemerke ich dass die Jackentasche offen ist und das Handy futsch.
Ich suche den Strand ab, ohne Erfolg. Als auch christian gelandet ist fahren wir nochmal zum Startplatz hoch. In der Hoffnung, dass das Handy beim Starten aus der Tasche gefallen ist durchkämmen wir das Gelände. Irgendwann geben wir die Suche auf. 
Wenigstens haben wir einen angenehmen Startwind und freuen uns auf einen ruhigen Abendflug. Als wir fast startklar sind, rauscht etwas unerklärliches Starkes von hinten (vom Pass) durch.
Die paar Nadelbäume biegen sich. Erst mal abwarten und beobachten.
Gemeinsam versuchen wir die Schirme im Starkwind zusammen zu packen.  Nach einer 1/4 Stunde ist der Spuk auf einen Schlag wieder vorbei.  Geht's jetzt doch? Als ein leichter Rückenwind einsetzt ist die Entscheidung endgültig. An der Kehre halten immer wieder Autos um kurz aufzusteigen und ein Foto zu machen.  Mit dem nächsten Auto das anhält können wir zurück nach Dhërmi fahren.



Donnerstag, 21.5.
Ruhetag in Dhërmi

Eine Wolkenschicht bedeckt den Himmel. Dazu weht starker Wind. Kein Flugwetter, heute.
Ein Badetag mit Strand liegen ist angesagt. Doch auch dazu lädt das Wetter nicht gerade ein.
In einem Restaurant mit WiFi checkt Christian ein paar Sachen. Ich spaziere den Strand entlang und suche nochmal nach meinem Handy. Positive Energie und fest daran glauben hilft auch nicht.
Es regnet kurz. Und so vergeht der Tag.

Pillbox Bunker, Ueberbleibsl aus vergangener kommunistischer Verteidigungsstrategie




Freitag, 22.5.
Endlich Zeit zum nix tun

Ähnlich wie gestern hängen dunkle Wolken über dem Ort. Dazu wieder starker, nahezu stuermischer Wind. Wir bleiben im Bett liegen. Bei dem Wetter haben wir endlich mal Zeit zum nix tun.
Am frühen Nachmittag sieht man die ersten blauen Löcher am wolkenbedeckten Himmel. Wir schultern unsere Packsäcke. Zu Fuß Richtung Hauptstraße fängt es zum Regnen an.
Schließlich drehen wir auf halben Weg wieder um. Christian möchte sich beim Berber den Bart stutzen lassen, doch der macht heute Ruhetag. Das erneute Sonnenfenster nützen wir zum schwimmen.



Christian gibt nicht auf und macht sich nochmal auf den Weg Richtung Startplatz.
Ich bin faul und bleibe am Strand liegen.  Leider hatte Christian kein Glück beim Autostoppen oder mit der Busverbindung und wir treffen uns an der Strandbar wieder.
Nachdem wir bei einem Hausierer Salat gekauft haben gibt's ein gutes Abendessen.



Samstag, 23.5.
Leethermik in Dhërmi

Frühstück -Zimmer räumen -auf zur Bushaltestelle. Bei unseren Zimmernachbarn aus Tschechien können wir unsere Taschen lagern. Bus fährt derzeit keiner. Ein Schweizer der sich bei seinem Tagesausflug mit dem Taxi chauffieren lässt, nimmt uns den Pass mit hoch. Von dort wandern wir den Berg bis zu den Sendern rauf.


Zwischen zwei Sendemasten finden wir ein geeignetes Plätzchen zum starten, ohne spitze Steine und ohne stachelige Disteln. Aufgrund der Abschattung lässt der thermische Aufwind auf sich warten. Sobald die Sonne ein bisschen herauskommt starten wir bei guten Bedingungen Richtung Süd-West.












 Sogleich nach dem Abheben macht sich der Nordwind bemerkbar. Der Grat zieht sich mit steilen Abhängen am Meer entlang. Schroffe Klippen soweit das Auge reicht und sonst nichts. Ich eiere ein wenig zwischen Luv und Leethermik hin und her. Erst deutlich über dem Grat genieße ich die beeindruckende Landschaft.





Christian ist schon längst unter (in) der Basis verschwunden. Der Bergkamm östlichen vom Llogarapass ist um die 2000m hoch, wie Christian am GPS feststellt. Christian fliegt über Hochalmen und Bergseen.










Später treffen wir uns am Strand wieder. Zur Feier des Tages gehen wir Pizza essen.
Danach holen wir unsere restlichen Sachen bei unseren Zimmernachbarn.
Das nette Paar schenkt uns zum Abschied eine frische Jause und etwas Süßes. Christian und ich wandern den Strand entlang bis wir ein ruhiges Platzerl finden wo wir unser Zelt aufbauen können.  Wir genießen noch den Sonnenuntergang bevor wir uns in unser Heim verkriechen.






Sonntag, 24.5.
Albanische Flieger

Wir frühstücken am Strand bevor wir uns auf den Weg nach Tirana und später nach Kukes machen. An der Hauptstraße versuchen wir per Bus oder Anhalter weiter zu kommen.  Zwei junge Burschen fragen uns wohin wir wollen. Ein Aufkleber am Auto verrät das sie ebenfalls Flieger sind. Sie parken das Auto. Ein weiter Flieger gesellt sich in die Runde. Es ist Alket Islami, der Pionier in der albanischen Paragliding Szene.
Die beiden Burschen wohnen in Tirana. Da es derzeit nicht nach Flugwetter aussieht haben sie vor den Tag am Strand zu verbringen. Am Abend fahren sie in die Hauptstadt zurück. Wenn wir Lust haben können wir mit ihnen kommen.


Bei einem Bier redet man, natürlich über's Fliegen.
Sonnen-baden. Zum Wochenende kommen auch viele Albaner aus der Stadt an den Strand. Am Nachmittag wird die Sicht zum Startplatz frei und die ueberentwicklungen lösen sich auf. Gemeinsam fahren wir zum Startplatz hoch. Ich hätte nicht geglaubt dass wir heute noch zum Fliegen kommen.



Zu dritt fliegen wir lokal etwas herum. Christian bietet sich als Fahrer an und holt uns am Strand wieder ab. Der Sohn von Alket hat noch einen Tandem Passagier, so kommt auch Christian noch zu fliegen.






Diesmal fahre ich mit dem typischen Flieger(Gelände)Bus die Serpentine runter. Nach einen entspannten, gemütlichen Tag mit Fliegerkollegen kehren wir am Weg nach Tirana in ein Restaurant ein. Die Fliegerkollegen bestellen für uns eine typisch, regional Speise mit Salat, Joghurt, Couscous, Spinat-käselaibchen und Fleisch. Leeecker!


Spät erreichen wir Tirana. Zum Glück werden wir bis zu unsern lieben Hostel gebracht.
Als Dank möchten wir uns zumindest an den Fahrtkosten beteiligt. Das wird von der albanischen Gastfreundschaft natürlich nicht akzeptiert, wir sind schließlich Gäste und immer herzlich willkommen!

Fliegen in Tirana

Sonntag, 17.5.
Fliegen in Tirana

Das Verhältnis Fliegen : Radl foan is ein bisschen unausgeglichen. Daher lagern wir die Radl und ein paar andere Sachen sicher im Hotel und machen uns mit den Gleitschirmen per Bus auf den Weg nach Tirana.

 
An der Bushaltestelle spricht uns auch gleich einer der vielen privaten Mitfahrgelegenheiten an. Nach einem Kaffee mit dem Fahrer geht's im albanischen Fahrstil Richtung Hauptstadt.
Der Gast am Beifahrer wird schon wissen warum er den Rosenkranz nicht aus der Hand gibt.
Auf der Autobahn tummeln sich Radlfoarher, Fussgeher und sonst alle die am Weg sind.
In Windeseile erreichen wir Tirana. Mit den Radln sind wir inzwischen ein langsames Vorankommen gewöhnt. Wir kalkulieren in Tage und nicht mehr in Stunden.
Wie mittlerweile schon gewohnt sind auch hier die Einheimischen extreme hilfsbereit und gastfreundlich. Als wir in Tirana mit dem öffentlichen Bus am Weg zur Seilbahn eine Station zu früh aussteigen, bleibt der Bus noch einmal stehen und die Leute winken uns wieder in den Bus.
Die Radltasche mit den Sachen die wir beim Fliegen nicht brauchen möchten wir beispielsweise in einem Restaurant lagern. Blöderweise haben wir an der Talstation der Seilbahn dazu keine Möglichkeit mehr. Christian versteckt die Tasche im Gebüsch, sicher bewacht von zwei Schildkröten.


Mit dem Dajti  Power Express geht's auf den Berg auf 1080m. Auch die Einheimischen nützen den Nationalpark als Ausflugsziel und Erholungsort. Familien machen Picknick oder lassen sich auf einem Pony herum spazieren. Der kleine, flache Startplatz, mit leinenreissenden Steinen und einem Stacheldrahtzaun im Hintergrund machen den Startplatz ganz schön anspruchsvoll. Ohne Wind kommt man wahrscheinlich auch nicht über das Gebüsch. Christian ist mir beim Starten behilflich.
Da taucht ein anderer Pilot auf, ein Slowake der in Albanien lebt.









Nach einen erfolgreichen Start fliegen wir die Kante über der Stadt ab. Ich fliege schon etwas früher zum Landeplatz. Gemeinsam mit dem Fliegerkollegen fahren wir mit dem Taxi zurück zur Seilbahn.



Der Slowake gibt uns noch ein paar nützliche Tipps und Kontaktadressen für Mazedonien.
Christian und ich fahren erneut auf den Berg. Nach einer Jause und einem Bier bauen wir unser Zelt im vermüllten Nationalpark auf.



Montag, 18.5.
Fliegen in Tirana, Tag 2

Unser Nachtquatier war quasi neben dem Startplatz. Wir brauchen uns nicht zu stressen.


Mit Ausblick über die Stadt gibt's Frühstück im Restaurant. Am Weststartplatz starten wir schon früh um Mittag. Nur ganz zäh kann man sich gerade schon halten. Irgendwann geht's dann doch richtig hoch. Bummerl mit Basis auf 1900m. Dort spürt man deutlich den starken Nordost Wind.








Ich versuche mal wieder Christian nach zu fliegen.  Doch für mich ist einfach nicht zu erkennen wo er hin will und verbrate die ganze Höhe. Nachdem ich am Ausgangspunkt nochmal Höhe getankt habe treffen wir uns am nächsten Berg wieder. Beim gemeinsamen retour Fliegen geht es sich bis zum Landeplatz leider nimma aus.






Ich lande neben der Straße auf einem Feld. Christian beobachtet alles von oben und folgt mir dann.
Ein Bauer kommt mit seinem Esel vorbei. Er setzt sich zu uns und wurzelt Christian und sich eine Zigarette.  Danach macht er sich an die Arbeit und mäht mit einer Sengse das den Hafer.



 
Zu unserm Glück fährt ein Sammelbus an uns vorbei. Nach einem zufriedenen Flugtag holen wir die Tasche aus dem Versteck. Im Zentrum der Stadt checken wir in einem Hostel ein und treffen Gleichgesinnte, Lebenskünstler und andere interessarnte Leute.

Im heimeligen Hostel