Saturday, June 27, 2015

Wir segeln nach Sopot

Donnerstag, 25.6.
Weiter Radln

Nachdem wir uns ausgeschlafen haben frühstücken wir beim Nachbarn vor seinem Markt.
Am frühen Nachmittag haben Christian und ich unsere Radl bepackt und unsere Reise geht weiter.




Mit Rückenwind fetzen wir Richtung Osten. Normalerweise hasse ich Starkwind, aber wenn es sich so versöhnlich zeigt... Gemütliche 124km am Nachmittag, ohne jegliche Anstrengungen.


Nach Plovdip suchen wir uns einen ruhigen Zeltplatz und die Frösche quacken uns in den Schlaf.






Freitag 26.6.
Ankunft in Sopot

Abschied vom "Frosch Camp"
Es sind nur mehr 50km nach Sopot. Das ist selbst bei Seitenwind ein klax. Entspannt radln wir dem Balkangebirge entgehen. In Sopot angekommen gehen wir erstmal was Essen.



 An der Liftstation hilft uns eine junge Frau bei der Suche nach einem günstigen Zimmer mit Kochgelegenheit. Sie vermittelt uns ein Zimmer bei Stella und Nicolai die in ihrem Haus Gastarbeiter aus Rumänien beherbergen.  Und eben jetzt auch uns. Ein ganz normales Haus mit Hund und Katz - zum Wohl fühlen. 



Unsere Route:

roter Punkt = Etappenziel
Flugzeug = Fluggebiet
blaue Line = Radl
schwarze Line = Booterl oder Bus

Wenn man auf die einzelnen Symbole od. Linien klickt, kommt man direkt zum dazugehoerigen Blog Post


Borovets; Fliegen vom Musala

Sonntag, 21.6.
Regentag 

Den Tag machen wir einfach nix.






Montag, 22.6.
Wandertag auf die Musala Hütte

Wir schlafen uns aus. Mit der Gondel möchten wir auf den auf 2369m hoch gelegenen Yastrebetz  fahren. Doch als wir zu Mittag an der Talstation stehen müssen wir blöderweise feststellen, dass die Gondel Montag - Dienstag nicht fährt.



Planänderung: Also geht's mit dem Sessellift nur auf 1778m hoch. Wir wandern durch einen Wald mit extrem hohen Nadelbäumen. Spaeter nach der Baumgrenze folgen ausgedehnte Latschen Flaechen.
Nach ca. 2,5h erreichen wir die Musala Huette. Leider sind wir die einzigen Gaeste. Der Huettenwirt Sasho serviert uns einen Tee + Linsensuppe. Damit uns nicht kalt wird heizt er den Ofen ein. Am Abend verkriechen wir uns dann in das gemuetiliche und marm eingeheizte Zimmerchen.












Dienstag, 23.6.
Flug vom Musala

Sascho bereitet uns ein einfaches Frühstück mit Kaffee, Brot und Marmelade zu.
Auf noch gefroren Boden und bei klarem Himmel starten wir um 8 Uhr Richtung Gipfel.
Wir überqueren ein paar kleine Schneefelder.









Bald erreichen wir die Hütte am Eissee wo Christian nochmal Wasser tank. Den einfachen Weg entlang wandernd stehen wir bald am Gipfel des fast 3000ers. Der Musala ist mit 2925 m der höchste Berg des gesamten Balkan.



Direkt am Gipfel steht ein Observatorium. Zu unserer Überraschung gibt's eine super feine Startwiese nach Süden bis Westen. Besser als vermutet. Und zur Krönung ist heute kaum ein Wind in dieser Höhe.









An der Hausmauer genießen wir die Sonne. Eine paar Wanderer schmeißen eine Runde Kekse mit Honig, getrocknete Feigen und Nüsse.





Die ersten Thermikwolken entstehen und werden sehr rasch mehr. Als die Basis zu sinken beginnt, heißt es Gas geben, bevor wir unser Chance verpassen. Christian startet als Erster.







 Mittlerweile ist es großteils schon abgeschattet. Am Kamm hinter mir ist eine weiße Nebelwand und die Basis erreicht bald Startplatzhöhe. Ich denke schon ans zusammen packen. Als mir Christian aus der Luft zuruft; wann ich denn endlich starte, entschließe ich mich doch zum Start. Das Schlupfloch nach Norden Richtung Borovets ist schon zu.







Ich folge Christian am seitlichen Wolkenrand einem Quertal entlang. Nach wenigen Kilometern versenke ich mich im Hochtal und lande auf einer hübschen Wiese. Die letzte bevor das riesige Waldgebiet anfängt.









Christian spiralt ab u. gesellt sich freiwillig zu mir. Das GPS sagt eh nur 18 km nach Borovets.
Nach einer 4 1/2 stündigen Wanderung auf einer Forststraße kommen wir schließlich im Ort an.







Heute haben wir uns unser Abendessen wirklich verdient.
Zur Feier von Papas Geburtstag trinken wir noch einen Cocktail und essen Kuchen.



Mittwoch, 24.6.
Flugtag 2 in Borovets 

Die Stunde Zeitverschiebung haben noch nicht alle Uhren realisiert. So kommt es, dass wir später als vorgenommen mit der Gondel den Berg hoch fahren. Wir entschließen uns trotz Nordwind zum Oststartplatz hoch zu gehen als zum Nordstartplatz runter....;-) Die Thermik ist zach und zerrissen. So kommen wir nicht um die Bergflanke und schon gar nicht über das Waldgebiet. Nach wenigen Minuten landen Christian und ich auf der Piste wieder. I glaub des Rila Gebirge mag uns net! Wir gehen die etwa 300hm rauf zur Bergstation um dann auf der anderen Seite wieder runter zum Nordstartplatz zu gehen.
Das Waldgebiet ist wirklich verdammt weit ausgebreitet. Ehe man's versieht ist ein geeigneter Landeplatz in unerreichbarer Ferne. Die Schipiste unterhalb der Baumgrenze ist auch nicht sehr empfehlenswert zum Landen. Die Pisten sind eng und fallen steil ab. Die Bäume am Pistenrand sind hoch, sodass das Höhe Abbauen zum Problem werden kann. 




Angespannt suche ich den Lift den Christian angezeigt hat. Die vielen Bäume lassen meinen Puls etwas höher schlagen. Mit etwas Reservehöhe fliegt es sich dann doch gleich etwas entspannter. Nach einer Stunde herum gurken lande ich neben der Straße um nach Borovets zurück zu stoppen. 




In den hohen Bergen um den Musala ist schon wieder alles zu. Christian fliegt die Waldhügelkette ab, bis zu dem Pass wo wir ein paar Tage zuvor mit dem Radl gefahren sind. Noch ein Abstecher ins Flachland bevor er ebenfalls neben der Straße die nach Borovets führt landet. 
Ist doch noch ein nettes Flügerl geworden, nach dem verhauten ersten Flug.

Radeln von Krusevo (Mazedonien) nach Borovets (Bulgarien)

Dienstag, 16.6.
Aufbruch Richtung Bulgarien

Wir hätten nochmal auf einen guten Flugtag gehofft. Doch das Wetter ist nicht sehr einladend.
Es wird langsam Zeit, dass wir wieder weiter kommen. Also packen wir unsere Radltaschen zusammen.
Am frühen Nachmittag verabschieden wir uns von den einen oder anderen Dorfbewohner, die wir mittlerweile schon alle kennen gelernt haben.
Zuerst den Berg runter. Wir durchqueren die breite Talebene.
Nach Prilep geht's einen kleinen Pass rauf. Hinter dem Pass wird die Gegend viel trockener, mit sanften, kahlen Hügelchen. Im Talboden wachsen Weintrauben und Pfirsiche.
Für heute ist früh Schluß.
Zu unserem fünften Jahrestag gehen wir lecker Gulasch essen und Wein trinken.


Mittwoch, 17.7.
Kaltfront von hinten

Für den Nachmittag haben sie Schlechtwetter gemeldet. Deshalb wollen wir früh starten um noch ein paar Kilometer machen zu können.
Um 6:30 Uhr räumen wir Unser Zeltlager neben den Weinreben.


Nach 1,5 Stunden Fahrzeit sperren endlich die Geschäfte auf und wir gönnen uns ein Burek- Frühstück. Christian wird immer mehr zum Hundefreund und teilt seine Mahlzeit mit den Ohren wackelnden Vierbeiner.
Auf der Autobahn herrscht reger Radlfahrverkehr. Wir überlegen ob wir auch wieder auffahren sollen doch lassen es dann doch bleiben.



                                          




Mit der annähernden Kaltfront im Rücken geht's zügig voran.
Auf der langen, geradene Ebene rollen die Kilometer. Der Rückenwind hilft uns dabei.


Als der Wind schlagartig stark zulegt suchen wir schnellst möglich einen Unterschlupf.
Christian erspäht ein altes verlassenes Portierhäuschen. Zur Sicherheit fragen wir im Firmengebäude nebenan ob wir in dem Häuschen schlafen können. Wie vermutet kein Problem.






Die Frau von der Näherei bringt uns sogar noch Wasser und eine Decke. Während es schon donnert und blitz heben wir die Taschen und Radln durch das kaputte Fenster. Bei kühler, frischer Luft machen wir nach dem Essen ein Schläfchen. Bis jemand laut Hallo schreit. Vor dem Haus haben sich ein paar Männer versammelt, inklusive Hausbesitzer. Sie haben vermutet dass sich hier Flüchtlinge aus Syrien oder dem Libanon verschanzt haben und bereits die Polizei verständigt. Schnell ist die Situation erklärt und wir können bleiben.



Donnerstag, 18.6.
Camp am See

Die Frau von der Näherei bringt uns am Vormittag einen Becher Kaffee.
Nach 20 km machen wir eine Burek-Pause. Dann radln wir wieder weiter.


Am Fluss geht's in einer engen Schlucht bergauf bis wir den Stausee erreichen. Während einer Pause in einem Restaurant treffen wir zwei Radfahr-wanderer aus Polen. Als wir wieder aufbrechen ist es schon spät.



Über die Grenze schaffen wir es heute nicht mehr. Wir fahren noch ein paar Kilometer bis wir am Stausee ein schönes Plätzchen zum Campen finden.



Freitag, 19.6.
Bulgarien 

Im ersten Ort auf der Strecke kehren wir wie gewohnt auf ein Burek ein.
In einem Kaffee checken wir im Internet wohin wir in Bulgarien überhaupt hin wollen.
Das erste Ziel ist bald klar und die Route dort hin festgelegt. Also auf nach Bulgarien. Bis zur Grenze geht's noch mal lange bergauf. In einem Lebensmittelgeschäft geht sich für die restlichenen Dena noch eine Jause aus. Ein alte Frau kommt in den Laden. Sie erzählt irgendetwas auf mazedonisch, dann nimmt sie mich freundlich in den Arm. Die Männer vor dem Geschäft, die normalerweise das Geschehen auf der Straße beobachten, nicken auch zufrieden. Wir wissen nicht was die alte Lady gesagt hat, doch es war auf jeden Fall was Positives und alle wirken zufrieden.
An der Grenze sind die Beamten nicht so entspannt. Als Christian das verschwitzte Leiberl auszieht wird er sogleich ermahnt, dass auch Frauen hier sind und er sich wieder etwas anziehen soll. Dann wollen sie auch noch einen Nachweis wo wir genächtigt haben. Unüberlegt gebe ich zu Antwort, dass wir den Abriss in den Müll geschmissen haben. Es dauert ein paar Minuten bis wir ausreisen können. Das nächste Mal, wenn wir den Nachweis nicht haben, bekommen wir Probleme. OK, wir entschuldigen uns nochmal und reisen dann mit unseren Radln in Bulgarien ein.


Mal schauen ob wir auch mit den Radln auch wieder ausreisen? Mittlerweile kennen wir doch einige Geschichten aus erster Hand über diverse Fahrzeug Diebstähle.
In Bulgarien heißt uns eine lange Abfahrt willkommen.


Bald stehen wir auf der stark befahren Hauptverkehrtsroute Richtung Sofia. Es gibt leider keine richtig gute Alternative. Als es zu regnen beginnt machen wir einen Umweg über ein kleines Dorf. Dort beobachten wir die Jungstörche in ihren Nester von der überdachten Cafe- Terrasse.


Der Regen - Schauer ist bald wieder abgezogen und wir schaue,n dass wir die Strecke auf der Hauptstraße heute noch hinter uns bringen. Gepusht vom vorbeirollenden Schwertransport rückt unser Ziel auch rasch näher.


Zu guter Letzt schieben wir die Radl durch einen 150m langen Tunnel bevor wir die Hauptstraße endlich verlassen können.



Als die Sonne hinter einem Hügel verschwindet, nisten wir uns in einer bruchfälligen Firmenhalle am Stadtrand von Dubnica ein. Ich fahre noch x-mal in der Halle auf und ab um die 100 km Tagesetappe voll zu bekommen. Zufrieden können wir uns nach dem Verzehr der Gemüsesuppe ins Zelt zurück ziehen.


                                           





Samstag, 20.6.
Borovets 

Spät kommen wir aus den Federn. Egal, wir gehen den Tag gemütlich an.



Bis zu unserem Ziel Borovets sind es nur noch etwa 50km. Energielos treten wir die lange Gerade entlang. Ich kontrolliere mehrmals ob mein Radl eh keinen Patschen hat, weil es gar so schwer rollt. Doch mein Verdacht bestätigt sich nicht.


In einem kleinen Dorf, abseits unserer Route, beobachten wir während dem Frühstück Männer mit ihrem Perdegespann.


Irgendwann erreichen wir die 2000 km Marke. Juhuu




Die Höhenmeter auf dass 1315m hoch gelegene Winterschi - Dorf sind nochmal so richtig zach.
Endlich in Borovets angekommen belohnen wir uns mit einem Grillhendl und gebackenen Käse.
Für die Anstrengungen des heutigen Tages hätten die Portionen ruhig größer sein dürfen.
Das wintertouristen - Resort befindet sich im Sommerschlaf.
Die Hotels haben entweder geschlossen oder sind voll. Wir finden doch noch ein preiswertes Zimmer.