Tuesday, June 9, 2009

7. - 15. Juni, am Weg nach Gilgit (Pak.)

7. Jumi
Fahrt nach Shrinagar

Als wir nach dem Mittagessen im Bimler auscheckten, war die Hotelbesitzerin von unserer Abreise nicht wirklich enttaeuscht. Dies konnte ich auch gut nachvollziehen, denn am Vortag, als ich mit der Polizei auftauchte bekam sie meinetwegen noch eine Ruege von der Polizei (da sie ueber ihre Gaeste nicht ordnungsgemaess Buch fuehrte). Ausserdem bezahlten wir fuer unser Zimmer immer noch Vorsaisonpreis (350 Rupis), den wir vor einem Monat ausverhandelt hatten.
Am Nachmittag starteten wir dann unsere 20stuendige Busfahrt nach Shrinagar. Die Reise stellte sich als deutlich komfortabler heraus als erwartet, da in dem riesigen "Semi Delux" Bus nur drei Leute mitfuhren (Ich, Christian W. u. ein besoffener Kashmiri).


8. Juni
Ankunft in Shrinagar

Als wir am Vormittag den Busbahnhof in Shrinagar erreichten suchten wir uns eine Unterkunft da der naechste Bus nach Jammu erst am darauffolgenden Morgen fuhr. Ein Hausbootbesitzter, den wir an der Bushaltestelle kennen lernten vermietete uns eines seiner Zimmer auf einem Boot fuer 200 Rupis.


Das Hausboot lag in einem sehr idyllischen und ruhigen Stadtteil von Shrinagar. Bei der Familie waren zwei weitere Touristen (Tschechen) eingemietet.
Mit dem Bootbesitzer und den Tschechen unternahmen wir nach einem leckeren Fruehstueck am Balkon eine Fahrt mit einer Schikkara (kleines Ruderboot) zu einem abgelegenen Bauerndorf. Die Fahrt dort hin u. zurueck war sehr nett, denn der Weg zu dem Dorf (das nur mit dem Boot erreichbar war) fuehrte durch schmale idyllische Kanaele die meist in dichten Waeldern verliefen. Am Ufer der Kanaele konnten wir viele verschiedene Vogelarten beobachten.
Das Bauerndorf war fuer Christian u. mich weniger interessant, da uns dort zwei Stunden lang staendig irgendwelche Kashmir- Schals vorgefuehrt wurden. Fuer das ganze Schalzeug hat sich eigentlich nur einer der beiden Tschechen interessiert (der Andere hat von der Schalgeschichte nicht viel mit bekommen, da er mit Marihuana rauchen beschaeftigt war). Christian und ich genossen waehren der Vorstellung Tee u. leckeren Kuchen.
Nach einem Abendessen am Hausboot gings dann zeitig ins Bett, da wir von der Busfahrt noch ein wenig geschlaucht waren.
Da uns die Gegend rundum Shrinagar, das milde Klima u. die Gastfreundschaft des Hausbootbesitzers gut gefiel, bechlossen wir einen weiteren Tag in Shrinagar zu verbringen.


9. Juni
Ein weiterer Tag in Shrinagar

Nach einem Fruehstueck auf dem Balkon aktualisierte ich am Vormittag das Tagebuch. Nachmittags gingen wir ins Internetcafe und aktualisierten den Blog Spot.Am Abend gabs am Hausboot leckeres Chicken Curry.Die Tschechen machten an dem Tag eine Wanderung zu einem See. Als sie von ihrem Spaziergang zurueckkehrten erzaehlten sie uns, dass sie Probleme mit der Armee hatten. Die Beiden wurden, waehrend sie durch den Wald wanderten von Soldaten (die ploetzlich hinter Bueschen auftauchten) auf den Boden geworfen. Als sie dann am Boden lagen wurde ihnen eine Waffe vor das Gesicht gehalten. Nachdem das Militaer ihre Identitaet gecheckt hatte konnten sie ihre Wanderung fortsetzen. (Ob von den Tschechen diese Geschichte real erlebt wurde ist schwer zu sagen, da zumindest einer der Beiden staendig am Kiffen war)
In diesem Teil Kashmirs ist die Militaerpresaents besonders stark. An jeder Strassenecke stehen Soldaten, die teilweise mit ihren Waffen hinter gestapelten Sandsaecken hocken.Im Moment scheint die Situation leicht angespannt zu sein, da in Shrinagar vor einer Woche 5 Maedchen vergewaltigt u. ermordet wurden.



10. Juni


Fahrt nach Amritsar



Um 7:00 Uhr morgens gings mit dem Bus in 10h nach Jammu. Die Fahrt bis Jammu fuehrte duch Landschaften die sich perfekt zum Fliegen eignen wuerden. An einem Militaercheckpoint, wo unsere Passe kontrolliert wurden, erkundigte ich mich nach einem Permit fuers Fiegen. Wie erwartet bekam, ich die Antwort, dass Paragleiten in der Gegend nicht gestattet ist. Da ich keine weiteren Probleme mit der Armee haben wollte, verzichteten wir aufs Fliegen in Kashmir.
Von Jammu aus gings dann weiter Richtung Amritsar. Nach einer 7 stuendigen Fahrt erreichten wir die unertraeglich heisse u. grausige Stadt um 1:00 Uhr morgens.




11. Juni


Kamerakauf in Amritsar



Wir verbrachten den halben Vormittag damit verschiedene Geschaefte zu suchen die Digitalkameras verkaufen. Als wir dann einige Geschaefte gefunden hatten gings ums Preisfeilschen (was in Indien pro Kamera durchaus mal eine Stunde dauern kann). Nachdem ich in mehreren Geschaeften fuer verschiedene Kameras akzeptable Preise ausverhandelt hatte entschied ich mich fuer eine kleine Canon Ixus. Am spaeten Nachmittag wollten Christian und ich in einem vermeindlichen Teestall Chai bestellen. Die Gaeste in dem "Teestall" erklaehrten uns, dass dies kein oeffentlicches Lokal sei, sondern ein Besprechungsraum irgendeiner pol. Partei, was aber egal war, denn wir bekamen trotzdem unseren Tee u. noch dazu for free. Am Abend sassen wir noch zwei Stunden in einer Eisdiele und schlemmten uns durch das halbe Eissortiment.Als uns an dem Tag (so wie jeden Tag) ein paar Leute nach unserem Heimatland fragten und wir mit Austria antworteten, erwarteten wir eine der typischen Antworten wie z.B.: "Oh, yes Australia you also play kricket in your country" Doch an diesem Tag war es anders, jeder kannte Austria. Einer antworteten mir:"Austrians are killing Indians." Nachdem ich nachfragte was er damit meint, erzaehlte er mit, dass in Oesterreich ein indischer Student erschossen wurde.




12. Juni


Reise nach Islamabad



Um 11:00 Uhr fuhren wir eine halbe Stunde bis kurz vor die Pak. Grenze. Die restlichen drei km zur Grenze bewaeltigten wir mit einer Fahrradrikschar. An der indischen Seite wechselten wir unsere restlichen indischen Rupis in Pak Rupis. Danach gings zu Fuss ueber die sehr ruhige Grenze (waehrend unserer einstuendigen Grenzprozedur sahen wir niemand Anderen der die Grenze ueberquerte).Nachdem wir die Grenze ueberschritten hatten, mussten wir uns ein Taxi nach Lahore organisieren, da es von der Grenze weg keinen Bus gab. Von Lahore fuhren wir mit dem Zug bis Islamabad. Am Bahnhof (der von den Sicherheitsvorkehrungen her gesehen eher einem Flughafen glich) lernten wir einen Studenten aus Islamabad kennen.


Als wir nach der 6 stuendigen Fahrt Islamabad erreichten wurden wir von seinem Vater in ein feines Hotel chauffiert. Weil das Hotel seinem Onkel gehoerte bekamen wir das Zimmer um den halben Preis.Da im islamischen Staat Kuehe haefiger am Teller als auf der Strasse anzutreffen sind, assen wir an dem Abend nach einer zweimonatigen Rindfleischabstinenz ordentlich Beef.




13 - 14. Juni


Odyssee nach Gilgit



Nachdem wir mit einem Taxi zum Busbahnhof gefahren waren kauften wir uns ein Ticket fuer die 550 km Busreise nach Gilgit.


Da wir noch 4 h bis zur Abreise hatten, spazierten wir ein wenig durch die Stadt. Um 4:00 Uhr machten wir uns dann mit einem Kleinbus, auf den Weg nach Gilgit. Die ersten 100 km am Karakorum Highway kamen wir dank waghalsiger Ueberholmanoever unseres Fahrers schnell vorwaerts. Als es dann dunkel und die Strasse schlechter wurde gings nur mehr langsam voran. Nach 7h Fahrzeit hatten wir unsere erste Panne. Da das fuer die Reperatur noetig Ersatzteil erst am nachsten Morgen ankam, verbachten wir die ganze Nacht wartend im Bus. Als um 8:00 Uhr morgens die Panne behoben war konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Nach einer weiteren Panne, unzaehligen Chai Pausen u. Polizeicheckpoints erreichten wir das 550km entfernte Gilgit um 2 Uhr morgens.(Gesamte Reisedauer fuer die 550km unglaubliche 36h!!!)




15. Juni


Erholungstag in Gilgit



An dem Morgen konnten wir uns wieder mal ordentlich ausschlafen. Nach einem spaeten Fruehstueck fuhren wir am Nachmittag ins Zentrum, da ich mir eine 1:500 000er Nordpak. Karte fuers Fliegen kaufen wollte. Leider konnte ich nichts Brauchbares finden. Spaeter telefonierte ich mit Fernando (der nun schon ein 1,5 Monate in Pak. unterwegs ist). Von ihm erfuhr ich, dass er momentan in Skardu ist und Brad versuchen moechte von Muzafferabad nach Skardu zu fliegen (was aber nichts wurde, da auch dort, gleich wie in Gilgit, das Wetter schlecht war). Da wir ohnehin vor hatten nach Skardu zu fahren, kauften wir uns fuer den naechsten Tag ein Busticket nach Skardu.

Am Abend fuhren wir zu einem Pakstani (Den wir in einem Restaurant kennenlernten), da er uns einlud bei ihm zu uebernachten. Nach unzaehligen Tassen Chai, Coconut Keksen u. interessanten Gespraechen legten wir (Gastgeber, sein Cousin, 2x Christian) uns um 2:00 Uhr morgens in der 12 Quadratmeter Wohnung am Boden schlafen.


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