Saturday, May 16, 2015

Albanische Alpen

Montag, 11.5.
In die albanischen Alpen

Am Morgen entscheiden wir doch einen Abstecher nach Valbona, ein kleines Dörfchen in den albanischen Alpen, zu machen. Ist ja nicht weit. Vom breiten Haupttal biegen wir in das enge Tal. Immer den Fluss entlang bergauf. 
Wir kämpfen gegen den kalten, starken Gegenwind. Der macht die Fahrt nicht gerade zum Vergnügen. Ich hasse Starkwind! Schließlich erreichen wir Valbona. Nur ein paar Häuser und "Hotels" gibt's hier, die auf die Wandertouristen warten. 
Auf die Empfehlung von einem deutschen Kollegen suchen wir die Unterkunft von Kathrin. ("das ist das Beste was ich jeh in meinem Leben gemacht habe" meine der deutsche Turi) Ganz so toll finden wir es nicht. Das Haus hat keinen Charm oder Charakter. Wir bleiben trotzdem hier. Wir treffen das französische Pärchen von der Fähre wieder und es wird noch ein gemütlicher Abend.


Dienstag, 12.5.
Wandertag

Christian studiert die Wanderkarte und glaubt anhand eines Postkartenfotos und einer Alm (die auf einer Karte eingeyeichnet ist)  einen Startplatz gefunden zu haben.  Ich stelle mich prophylaktisch auf eine Wanderung mit schwerem Gebäck ein. Schließlich wandern wir los.
Zuerst geht's an einer Forststraße durch 
Obstgärten bis zu einem Sendermasten. Dahinter liegt eine große Alm. Wir schauen zur Hütte. Eine alte Frau mit Kopftuch bittet uns hinein.





Die Verständigung ist etwas schwierig. Die zwei Wörter albanisch Hallo und Danke die wir bisher gelernt haben versteht blöderweise keiner. Irgendetwas hat's da mit der Aussprache. Wir nicken heftig mit dem Kopf um etwas zu bejahen. Doch bei einem Ja wiegen die Albaner  den Kopf leicht hin und her. Jo ist albanisch und bedeutet Nein. 
Zumindest lacht die alte Dame ein paar mal herzhaft. Das versteht man auch ohne Worte. Die löchrigen Socken von Christian findet sie besonders lustig. Sie kramt in einem Korb und möchte Christian ein paar Neue schenken.
Bald steht ein Teller gschmackiges Joghurt auf dem Tisch. Dazu noch türkischen Kaffee und anschließend Schafkäse. 



Die Frau bringt immer mehr und bei der Milch lehnen wir danken ab. Wir befüllen noch unsere Wasserflaschen. Für unsere Wanderung füllt uns die Frau noch etwas von dem leckeren Joghurt in zwei Flaschen. Sie begleitet uns ein Stück um uns den Weg zu deuten. Zum Abschied bekomme ich noch ein Küsschen links und rechts auf die Wange. 
Der gut markiert Weg führt steil bergauf durch ein Gebüsch von Haselnüsse und später durch einen Buchenwald. 


Dann wird es felsig. Fast wie zu Hause. Zu Christians Freude nur ohne gausige Latschen. Nachdem Christian und ich ein steiles Geröllfeld und 1300hm überwunden haben, erreichen wir die Hochalm die teilweise noch in Schnee gehüllt ist. 





Ein wunderschönes Plätzchen auf etwa 1900m. Und wie Christian vermutet hat ein perfekter Startplatz. Wir genießen die Ruhe hier oben und natürlich die Aussicht. Mit Vorfreude auf den morgigen Tag kriechen wir ins Zelt.







Mittwoch, 13.5.
Fliegen im Valbona Tal und Abstieg zu Fuß


Der Wind hat die ganze Nacht gepfiffen. Auch als wir am Morgen aus dem Zelt kriechen haben wir blöderweise ganz deutlichen Rückenwind. Wir beschließen zu warten. Überlegen ob wir weiter aufsteigen sollen um ev. in die andere Richtung starten zu können. Doch auf der Karte am Handyfoto ist das Gelände sehr schwer zu lesen und beim GPS sind die Batterien leer. Am blauen Himmel zeigt kein einziges Wolkerl  den Wind in der Luft an. Nach Mittag wechselt der Wind von hinten mit saften thermischen Ablösungen von vorne hin und her. Ich horche auf mein Bauchgefühl und entschließe mich zu Fuß runter zu gehen. Christian horcht ebenfalls auf seine Bauchgefühl und möchte noch warten. Als ich schon ein Stück gegangen bin, sehe ich den gelben Ion 3 light in der Luft. 












Der Rückenwind hat deutlich nach gelassen und Christian konnte sicher starten. Er überhöht die "albanische Spitzmauer" auf geschaetzen 3000m und fliegt das ganze Tal ab.  Später landet er in Valbona. 
Wie vereinbart treffen wir uns am Abend bei Kathrin im Restaurant. 

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