Monday, June 15, 2015

Fliegen in Krusevo

Samstag , 6.6.
(nicht) fliegen in Krusevo

Der erste Blick aus dem Fenster lässt viel Wind vermuten. 
Nach dem Frühstück marschieren wir auf der Straße die ca. 4km zum Startplatz. 
Ganz schön viel Wind aber noch startbar. Ein Norweger kommt zum Startplatz. Christian nützt die letzte startbare Phase. Die einsetzende Thermik verstärkt den eh schon starken Nord ost Wind. Der Norweger und ich sehen Christian etwa eine Stunde zu beim Fliegen zu. 









Christian versucht im Flachland zu fliegen. Die Basis liegt auf 2200m. Christian kommt nicht mehr voran und ohne Gas geht's rückwärts. Der Windmesser mist bis zu 9 m/sek. Daher packen wir unsere Sachen wieder zusammen. Mit dem Fliegerkollegen kann ich zurück in den Ort mitfahren.  
Nachdem Christian zurück ist, gehen wir Essen. Den restlichen Tag verbringen wir im Internetcafe.










Sonntag, 7.6.
Ruhetag; endlich mal rasten:-)

Eine hohe Wolkendecke bedeckt den Himmel. Man kann zwar fliegen aber gutes Flugwetter ist das nicht. Wir legen einen Ruhetag ein. Nix tun und unsere "Akkus" aufladen. Das haben wir nach 10 Tagen nonstop Fiegen u. Radeln auch noetig:-)






Montag, 8.6.
Bissl Fliegen in Krusevo

Am Startplatz treffen wir die Gruppe Norweger. 21Norweger die hier auf Fliegerurlaub sind. 
Wir starten bald. Die Abschattung lässt uns bald wieder am Boden stehen. Beim Autostop fährt der öffentliche Bus vorbei der uns auch nach Krusevo mitnimmt. Bis zum Startplatz nehmen uns dann die Norweger mit. 







Am Nachmittag kommt nochmal etwas die Sonne raus. Ein paar Norweger versuchen einen Streckenflug Richtung Norden zu machen. Christian ist mit dabei. Die Gruppe fliegt ein Stück Richtung Norden. Die erneute Abschattung lässt alle absaufen, bis auf Christian und einen russischen Piloten. Christian landet oberhalb von Krusevo beim "Ethno tower", ein komisches Bauwerk. 
















Ich habe blöderweise die Gurte beim Gurtzeug falsch eingeschlauft. In einer ziemlich schlechten Sitzposition fliege ich durch die Thermik durch Richtung Tal. Als es endlich ruhiger wird kann ich den Fehler sogar richten. Doch nun bin ich schon so tief dass sich nur noch ein wenig Hangkratzen ausgeht. 
Im Appartement treffen sich Christian und ich wieder. 
Am Abend noch mal gemütlich Essen gehen. 









Dienstag,9.6.
Streckenfliegen in Krusevo 

Mit dem Taxi fahren wir zum Startplatz. Die große Gruppe der Norweger zeigt ganz gut an wie aktiv die Lustmassen schon sind.  Erst gegen Mittag richten wir uns zum Starten. Eine kleine Gruppe der Norweger versucht heute wieder gemeinsam strecken zu fliegen. Aufgrund des mässigen Nordwindes eine freie Strecke zu einem Fisch Wirtshaus am Prespa See. 



















Igor, der mazedonische Guide der Norweger und PWC Pilot fliegt voraus. Christian wartet an der Basis auf die ganzen Ice Peaks und Carreras;-)  Igor übt derweil mit seinem Ice Peak Klapper bis die Kollegen an Höhe gewinnen. Bald nur mehr zu dritt, Igor, ein Norweger und Christian, fliegen über das  Baba-Gebirge. 












Um die Mitfahrgelegenheit nicht zu verlieren folgt Christian den norwegischen Ice Peak Piloten ins Lee.
Schließlich schaffen es die 3 zu dem gewünschten Ziel, den PresponSee. Eine Ablösung am Ufer des Sees hebt Christian auf 3200m über den See. Die Höhe kann er leider nicht nutzen da er direkt vor der Staatsgrenze zu Griechenland ist. Außerdem möchte er die Mitfahrgelegenheit der Norweger nicht sausen lassen. Also spiralt Christian ab und landet neben dem Norweger am See.











Ich starte etwas später. Von der Streckenfliegertruppe ist niemand mehr zu sehen.  Ich versuch's auch Richtung Süden, immer dem Pelagonia Tal entlang. Einmal Basis machen und schauen wie weit ich komme. Schon ziemlich tief erreiche ich den Ort von wo ich glaube das was gehen könnte. Als ich aus der Thermik falle versuche ich gegen den Wind nochmal an die Quelle zu gelangen und stehe schließlich am Boden. 18km Luftlinie waren trotzdem. 




Ein Bauer bleibt mit seinen Traktor stehen und begrüßt mich herzlich. Als wir ein paar Tage zuvor mit dem Radl vor Krusevo eine Pause  machten sind wir schon beisammen gesessen. Eine Gruppe Kinder begleitet mich zum Dorfladen. Dort trinke mit dem Bauer ein Bier.










Mit zwei Bussfahrten, einer Mopedfahrt und drei Autostopps komme ich nach Krusevo zurück. Der Fahrer vom Gefriertransporter schenkt mir zur Erfrischung ein Eis...









Der türkische Norweger mit seinem Ice Peak, neben dem Christian gelandet ist, ist Streckenfluganfänger und freut sich riesig, dass er dass Ziel mit Igors Hilfe erreicht hat. Das gehört mit ein-zwei Runden Bier gefeiert. Mit dem Taxi fahren die Streckenjäger nach Bitula wo der Rest der Norweger Gang wartet. 




Auch sie sind in Partylaune und die Party geht weiter. Selbst am Rückweg wird für flüssigen Reiseproviant gesorgt. Später und leicht betrunken kommen alle in Krusevo an;-)



Mittwoch, 10.6.
Windig!

Als wir um kurz nach 9 Uhr am Startplatz ankommen, packen die norwegischen Kollegen die Packsäcke wieder in den Bus. Wie der Wetterbericht vorhergesagt hat, ist heute wieder starker Nordwind. 
Ein russischer Pilot nimmt uns mit und wir fahren zurück in den Ort. 
Faulenzen und relaxen bestimmen den Tag. Christian stattet den örtlichen Friseur einen Besuch ab und lässt sich den wilden Bart stutzen. Aus irgendeinem Grund nimmt der Friseur kein Geld von Christian an. Er klopft christian auf die Schulter und gestikuliert mit einer Handbewegung dass das schon so passt. Als Dank bringt ihm Christian ein Eis in den Friseureladen vorbei.



Das Essen gehen ist kaum teurer als selber kochen und die mazedonische Küche ist sehr schmackhaft. Doch hauptsächlich mit viel Fleisch und noch mehr Fett zubereitet. Daher gibt's am Abend selbstgemachte Gemüsesuppe.





Donnerstag, 11.6.
schon wieder ein Flugtag 

Wir starten bevor der thermische Aufwind den erneut starken Nordost Wind verstärkt.
Ich probier's noch mal ein Stück Richtung Süden. Nach ein paar Kilometer lande ich neben einem kleinen Dorf. Ca.25 bis 30 Kinder "helfen"mir beim Schirm zusammen legen. Sie verstehen nicht so recht, dass ich das lieber selbst machen will.








Beim zurück stoppen bittet mir ein Autofahrer an, mich um 1€ nach Krusevo zu bringen. Erfreut steige ich ein. Während der Fahrt stellt sich heraus, dass er eigentlich 10€ (one- zero) meinte. Am Ende muss ich mich auch noch um das Wechselgeld streiten. Das sind die Nachteile, wenn man alleine als blonde Frau unterwegs ist.
Christian überlegt einen Biwakflug nach Griechenland zu machen. Mit dem starken Nordwind nach Griechenland und morgen mit den angesagten Westwind wieder zurück. Er nimmt für alle Fälle mal das Zelt mit. In den Bergen in Griechenland türmen sich zu Mittag schon die Wolken. Die Hügelkette hat lange, flache Ausläufer die stark bewaldet sind. Nicht unbedingt ideal zum Top landen. Bei einem Start kommt man ohne Thermik nicht über das riesigen Waldgebiete. Die volle Blase hilft ihm bei der Entscheidung. Er spiralt ab und landet nähe der Staatsgrenze. 





Mit dem Bus geht's zuerst nach Bitola und weiter nach Krusevo. Die Wartezeit nützen Christian und klappert sämtliche Apotheken ab, auf der Suche nach Urinalkontome. Ohne Erfolg.
Ich verziehe mich nach meiner Rueckkehr am Startplatz in Gesellschaft von ein paar Norweger in das windstille Lee. Um 15Uhr werden die ruhigeren Phasen mehr und ich fliege noch eine Stunde lokal herum.
Als Christian am Abend Steindl ans Fenster schmeißt damit ich ihm die Tür aufsperre,  freue ich mich riesig nicht alleine schlafen zu müssen.



Freitag, 12.6.
Gemeinsam fliegen Richtung Ohrid 

Unser Plan für heute ist gemeinsam zumindest Richtung Ohrid zu fliegen. Auch die Norweger möchten im Pulk  nach Ohrid fliegen. Vielleicht hilft uns das ja ein wenig.
10 min nach dem Start denke ich eher an die Landeeinteilung als ans Streckenfliegen. Doch ich kann mich doch noch irgendwie ausgraben und irgendwann bin ich über dem Startplatz. Nach einer Stunde erreiche ich die Basis. Christian ist auch noch, oder schon wieder, da. Auch die Norweger doktorn noch weiter im Haupttal herum.









Christian gibt die Linie vor und ich versuche ihm nachzufliegen. Wir fliegen an der Westseite die Ridge entlang. Extra für mich mit vielen Landemöglichkeiten und nicht über die bewaldeten Hügeln. Der nächste Thermikanschluß funktioniert noch ganz gut. Weiter, an der nächsten Tankstelle wird's zach. Schwache, enge zerrissene Thermik. Ich verliere nicht an Höhe, aber rauf geht's auch nicht.







Christian wartet wie immer an der Basis. Nachdem ich schon eine Zeit lang herum eiere und einfach nichts finde gebe ich auf. Ich gleite noch bis zur Hauptstraße die sich gut zum Stoppen eignet. Beim zusammen Packen kann ich noch beobachten, wie ein kleiner gelber Punkt Richtung Süd-Westen verschwindet. Ich habe Glück und komme rasch mit einer guten Busverbindung via Bitula nach Ohrid.
Wie ausgemacht treffen sich Christian und ich in der Cuba libre Strandbar, Christian ist schon da.
Nachdem Christian bemerkt hat, dass ich aufgebe ist er Richtung Stausee weiter geflogen.



Er versuchte fälschlicherweise, wie von zu Hause gewohnt, am Grat nach Thermik zu suchen. Doch das funktioniert in diesem Gelände nicht immer gut. Die Abrisskante liegt meist weiter draußen im Tal. Am Fuße des Berges beginn der Wald die das flache trockene Ackerland abgrenzt hier reisst meist die Thermik ab.











Knapp über dem Boden kann sich Christian nochmal retten und kann ueber den ersten Pass nach Resen queren. Wieder in luftiger Höhe probiert Christian zur Freude die Inkontinenzversorgung aus, mit Erfolg.
Eine schwarze Gewitterzelle über den Ohridsee lässt Christian noch vor dem Pass in das "Ohrid Tal" abspiralen.














Ein Mann von der Airport Ohrid Flugsicherung nimmt Christian beim Stoppen mit und bringt ihn direkt an die Bar, die als Fliegertreff gilt.
Als es schon finster ist bauen wir unser Zelt auf.

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