Monday, June 1, 2009

21. - 29. Mai, mehrtaegige Zanskarwanderung

Nachdem Christian W. nach seiner langen Krankheitsphase nun endlich wieder bei bester Gesundheit war, wurde es Zeit unsere geplante Wanderung (wenn auch stark verkuerzt, da wir urspruenglich eine 20taegige Tour vor hatten) in Angriff zu nehmen.

Waehrend unserer Tourplanung holten wir uns Rat im Trekkingforum.com u. von lokalen Trekkingagenturen. Beinahe jeder wollte uns davon abraten, die von uns geplante Tour im Mai zu gehen, da um diese Jahreszeit in der Gegend noch zu viel Schnee liegt, die Temperaturen zu kalt sind, die Fluesse einen zu hohen Wasserstand haben, wir eine lange Zeit keine Leute antreffen werden u. deshalb einiges an Essen mitschleppen muessen...
Die meisten Agenturen rieten uns dazu die "Rennstrecke" Markhavalley zu gehen, da das Tal nicht anstrengend zu gehen, schneefrei und ungefaehrlich sei.

Uns war wichtig eine Tour zu gehen in der wir moeglichst viel Bergeinsamkeit erleben koennen. Ausserdem sollten in unserer Route auch eine Menge Paesse, Schnee, spannende Flussquerungen und ein gewisser Unsicherheitsfaktor verpackt sein, denn diese Dinge machen eine Tour erst richtig wuerzig.

Da die beiden Christians Dickkoepfe sind und sich selten belehren lassen, beschlossen sie die selbst im Sommer selten begangene Tour zu versuchen.


Tag 1
Anreise + Wanderung Richtung Kanji La
3h Gehzeit

Nach einem (wie immer) koestlichen Fruehstueck beim Gesmo gings um 8:00 Uhr mit dem Bus Richtung Lamayuru. Um 14:30 Uhr (6,5h Fahrzeit fuer 140 km) waren wir am Ausgangspunkt (Hiniskut) fuer unsere Wanderung angelangt. Nach der Ankunft in Hiniskut stellten wir fest, dass bis zu unserem ersten Etappenziel (ein kleines Dorf namens Kanji) seit einem Jahr eine Strasse existiert, welche auf unserer Karte noch nicht eingezeichet war.Obwohl ich Wandern auf Strassen hasse, machten wir uns entlang der Schotterpiste auf den Weg in das 15 km entfernte Kanji. Nachdem wir 10 min auf der Strasse unterwegs waren, kam ein ohnehin schon sehr ueberfuellter Shuttle Jeep vorbei u. nahm uns bis Kanji mit. Ausgehend von dem kkleinen Dorf machten wir uns auf den Weg Richtung Kanji La (Kanji Pass). Nach einer halben Stunde Gehzeit, hatten wir es bereits geschafft uns zu verlaufen (was aber auch das einzige Mal war u. auch nur deswegen, weil auf der ungenauen Karte manche kleinen Seitentaeler schlecht eingezeichnet waren). Ein Bauer der gut englisch sprach versuchte uns die Route zum Pass zu erklaehren. Er warnte uns, dass es um diese Jahrszeit sehr schwierig sei den Pass zu queren, da am Pass noch viel zu viel Schnee liege und der Bach ab dem spaeten Nachmittag zu viel Wasser fuer Querungen haette. Wir dankten ihm fuer den Hinweis (dachten uns aber, dass es sicher nicht so tragisch werden wird) und marschierten noch zwei Stunden in den von nun an menschenleeren Taelern Richtung Pass. Um 18:00 Uhr schlugen wir dann unser Lager bei einer verlassenen, halb verfallenen Steinhuettensiedlung auf. Da wir am Flussufer neben unserem Camp Feuerholz fanden (was in der Gegend auf 4000m nicht haeufig vor kommt) konnten wir an diesem Abend mit Feuer kochen. Zum Essen gabs Spagetti mit Tomatensauce. Nach dem koestlichen Abendessen legten wir uns in eine der Huetten schlafen.


Tag 2
Der meuhsame Weg rauf zum Kanji La
10,5 h Gehzeit
1400 Hm

An diesem Tag begannen wir u 5:00 Uhr morgens mit dem Gehen, da wir den Kanji La (5250m) erreichen wollten bevor der Schnee zu weich wird. Die ersten 12km bis zum Fuss des Passes liefen sehr gut, da hier das Tal noch schneefrei war u. wir den Fluss nicht oft queren mussten. Nach der anfaenglich leichten Wanderung begann es nach 12 km anstrengender zu werden. Wir bewegten uns von nun an nur noch auf steilen Geroell u. Schneefeldern. Die letzten 600 Hm waren ein regelrechtes Martyrium, da wir ab hier nur noch auf sehr weichem Schnee unterwegs waren, in dem wir staendig versanken. Immer wieder mussten wir kurze Verschnaufpausen einlegen, um den hohen Puls u. die Atmug zu beruhigen. Ein Glueck dass wir zu zweit waren, so konnten wir uns wenigstens mit dem Spuren abwechseln. Die letzten 150 Hm vor dem Pass sah es von weitem sogar so aus, als waere es nicht moeglich den Pass zu zu queren, da maechtige gefrohrene Schneewaechten ueber dem steilen Grat nach Norden (unsere Aufstiegsseite) hingen. Eine groesse Freude war es, als wir dann kurz vor dem Pass doch noch eine Stelle bemerkten, bei der eine sichere Querung moeglich war. Als wir um 13:00 Uhr den Pass erreichten (viel viel spaeter als geplant), waren wir koerperlich ziemlich am Ende unserer Kraefte. Waehrend unserer dingend noetigen Pause am Kanji La (bei stuermischne Wind) bilckten wir nach Sueden (in Richtung unserer geplanten Route) und stellten fest, dass hier auch in den Taelern noch Schnee liegt. Aufgrund dieser bitteren Erkenntnis verliess uns der Ehrgeiz unsere geplante Tour auch zu Ende zu bringen. Somit beschlossen wir Richtung Sueden ins Tal abzusteigen um uns dann am naechsten Tag (oder den naechsten zwei Tagen, so genau konnte man das bei der Schneelage nicht abschaetzten) im schneereichen Tal zum naechsten Ort talauswaerts rauszukaempfen. Nachdem wir den weiteren Verlauf unserer Wanderung beschlossen u. einen Schoki gegessen hatten, versuchten wir auf direktem Weg abzusteigen. Doch da wir an diesem Suedhang bis zum Arsch im Schnee versanken, beschlossen wir ein Steuck weiter aufzusteigen, danach einem Grat zu folgen um anschliessend ueber einen Osthang ins Tal abzusteigen. Dies erwies sich als die richtige Entscheidung, denn am Osthang versanken wir "nur" noch knietief im Schnee. Da wir Beide vom staendigen Einbrechen im Schnee ziemlich ausgelaugt waren, stiegen wir an diesem Tag nicht mehr bis ins Tal ab, sondern schlugen um 16:00 Uhr in einer Senke auf 4700m unsere Zelte auf. Nachdem wir mit dem Gaskocher Schnee geschmolzen hatten, gabs an dem Nachmittag eine Schwammerlsuppe mit Nudeln, die nach diesem anstrengenden Tag besonders gut schmeckte.


Tag 3
Unterwegs Richtung Pingdon La
Gehzeit 6 h
150 Hm

An diesem Tag hiess es wieder zeitig aufstehen (6:00 Uhr), da wir die letzten Hm ins Tal bei hartem Schnee absteigen wollten. Das Losgehen verzoegerte sich ein wenig da Christian W. Probleme hatte seinen Teleskopstecken, mit dem er das Zelt verankert hatte aus dem Schnee\Eis zu ziehen. Der Stock war nahezu betonfest im Schnee eingefrohren. Das gleiche Problem hatte ich mit den Steigeisen, die ich zur Zeltverankerung nutzte. Weiters hatte Christian ein massives Problem mit seinen Bergschuhen. Die Schuhe waren derart steinhart gefrohren, sodass es ihm unmoeglich war in die Schuhe zu schluepfen. (Seine Schuhe waren aus dem Grund so steif gefrohren, da ihm am Vortag staendig Schnee reinfiel u. seine Schuhe dadurch waschelnass wurden). Aus dem Grund wanderte er an dem Morgen bei deutlichen Minusgraden mit seinen Sandalen ueber den gefrohrenen Schnee talwaerts. Der Weg ins Tal fuehrte durch eine enge mit Eis gepflasterte Schlucht, in der wir rauf u. runterkettern mussten um ins Haupttal zu gelangen. Nachdem wir im Haupttal angekommen waren, entschlossen wir uns nun doch taleinwaerts zu marschieren um unserer urspruenglich geplanten Route treu zu bleiben. Da wir uns dachten, dass wir aufgrund der erschwerten Bedingungen (Schnee im Tal; Wandern nur am Vormittag moeglich, da am Nachmittag der Schnee zu weich ist) nun fuer die Tour laenger brauchen werden als geplant entschieden wir pro Tag weniger zu essen als vorgesehen (an dem Tag ass ich nur zwei Safari Schokoriegel). Um 12:00 Uhr schlugen wir im Tal, kurz vor unserem zweiten Pass (Pudzong La) die Zelte auf, da das Vorwaertskommen im weichen Schnee immer schwieriger wurde. Der Nachmittag wurde dazu genutzt Schlafsaecke u. Zelte zu trocknen, die wir das Zeug am fruehen Morgen gefrohren einpacken mussten. Als Abendessen genoss ich einen Safari Schokoriegel ;-)


Tag 4
Ueber Pudzong La nach Dibling
Gehzeit 11hca. 700 Hm

Nach einem spaerlichen Fruehstueck (ein Haeferl Muesli) gings, als es zu daemmern begann (4:30 Uhr) los zum Pudzong La. Den Aufstieg in wunderschoener Schnee/Eislandschaft zum 5020 m hohen Pass konnten wir aufgrund des hart gefrohrenen Schnees in 2,5h bewaeltigen. Beim Abstieg ins naechste Tal sahen wir, was wir uns erhofft hatten: Das vor uns liegende Tal war schneefrei, da es um ca. 600 m tiefer lag als das vorhergehende Tal. Dies bedeutete fuer uns schnelleres Vorankommen u. somit Mahlzeiten in angemessenen Portionen.Nachdem wir im Tal angekommen und ein paar km talauswaerts gewandert waren, sahen wir Yaks die auf einer Wiese weideten u. kurz darauf Hirten, mit denen wir uns ein wenig, soweit dies moeglich war, unterhielten. Zwei Stunden spaeter erreichten wir eine 15 Haeusersiedlung namens Dibling. Das Dorf war zwar auf unserer Karte eingezeichnet, doch einige Trekkingagenturen meinten, dass das Dorf nicht mehr existiere u. wir bis Lingshed (erreichten wir am 6ten Tag) keine Menschen treffen werden. Diese Info stellte sich als falsch heraus, denn aus mehreren Haeusern winkten uns Menschen zu und auf den umliegenden Feldern wurde gearbeitet. Mit einigen Leuten unterhielten wir uns kurz (soweit dies moeglich war, da die Bewohner nur Ladakhi sprachen). Nach Dibling marschierten wir weiter Richtung Barmi La, den wir am naechsten Tag in Angriff nehmen wolllten. Da wir unterwegs Feuerholz fanden u. ohnehin mit dem Gas sparen mussten, machten wir um 12:30 Uhr eine Pause und kochten uns eine Mixed Veg Soup mit Nudeln u. Massala. Nach der einstuendigen Mittagspause gingen wir weiter Richtung Pass. Um 16:00 Uhr war dann Schluss mit dem Wandern fuer den Tag. Eigentlich wollten wir noch 3 km weiter gehen, doch der wasserreiche Fluss u. dass enge Tal mit einer steilen Felswand versperrte uns den Weg. Wir versuchten zwar zu Beginn, als wir diese Huerde erreichten, einem "Weg" zu folgen der sehr ausgesetzt 50 m hoch in der Felswand verlief. Diese Route verwandelte sich aber nach einer Weile in eine Art unversicherten Klettersteig mit sehr bruechigem Fels. Da mir ein Weiterklaettern mit den schweren Rucksaecken zu gefaehrlich war (Bergfex Christian W. gab zu der Entscheidung zwar kein Kommentar ab, aber ich denke er haette diese Querung locker geschafft), drehten wir um und bauten am Ufer des Flusses unsere Zelte auf. Wir hofften, dass am naechsten Morgen der Wasserstand niedriger ist u. wir uns dann zwischen Felswand u. Fluss irgendwie vorbeischwindeln koennen. Nach einem Schokoabendessen gings zeitig ab ins Bett, da wir am naechsten Tag frueh losgehen wollten.


Tag 5
Weiter ueber Barmi La Richtung Lingshed
9h Gehzeit
ca. 1000 Hm

Als wir um 4:00 morgens begannen unser Lager abzubauen, leuchtete Christian W. mit der Stirnlampe ans Flussufer. Er stellte fest, dass der Wasserstand gleich hoch war wie am Vortag Abend. Fuer uns bedeutete das, dass wir uns einen neuen Plan ueberlegen mussten wie wir an der Felswand vorbeikommen koennten. Um 4:30 Uhr waren dann unsere Rucksaeke fertig gepackt. Da es noch sehr dunkel war, beschlossen wir erst in einer halben Stunde zur 200 m entfernten Felswand zu gehen, da wir erst dann ein wenig Tageslicht hatten. Um 5:00 Uhr morgens standen wir dann auf einem steilen Geroellfeld vor der Felswand. Die letzten 30m bis zum Fels waren sehr steil. Am Vortag versuchte Christian W. an der gleichen Stelle die letzten 30m das Geroell bis zum Fels zu queren, doch das Geroellfeld war an der Stelle derart steil u. locker, dass eine Querung zu gefaehrlich war. Ein Abrutschen haette im 10m tiefer liegenden eiskalten Fluss mit starker Stroemung geendet. Da wir aber eine Moeglichkeit sahen am Ende des Geroellfeldes die Felswand in 10m Hoehe ueber dem Wasser zu queren, wollten wir uns die Stelle an dem Morgen noch mal anschauen. Das fruehe Aufstehen hatte sich scheinbar doch gelohnt. Denn an dem Morgen war der feine, durch den Tau feuchte Sand der sich im Geroell befand gefrohren. Somit war es uns moeglich Stufen in das Geroell zu stampfen, die uns ein sicheres Queren ermoeglichten. Die anschliessende Querung vom Fels bis zur naechsten Schotterbank war dann viel einfacher als vermutet. Eigentlich dachten wir uns an dem Morgen, als wir auf der Karte die Route fuer diesen Tag durchschauten, dass dies ein gemuetlicher Wandertag (abgesehen von der Felsquerung) werden muesste. Doch es kam anders. Kurz nachdem wir die nun doch sehr einfache Querung der Felswand hinter uns hatten, wurde uns eine weitere Huerde in den Weg gelegt. Zwischen der immer noch allgaegenwaertigen Felswand und dem Fluss lag nun ein riesiger Schneebrocken (Ueberrest einer Lawine) dessen Wand an einem Ende senkrecht nach unten abfiel. Dank Steigeisen konnten wir mit den Frontalzacken sicher von dem noch gefrohrenen Schneeklotz absteigen. Ein wenig spaeter folgte eine weitere Stelle an der es aufgrund des hohen Wasserstandes wieder nicht moeglich war dem eigentlichen Weg zu folgen. Also mussten wir ca. 20m die Felswand hochkraxln um anschliessend ein Felsband entlangzuklettern, bis es wieder moeglich war zum Flussufer runterzusteigen. An einer weiteren Fluss-Felsenengstelle mussten wir deutlich weiter aufsteigen (ca. 100Hm) da es im Tal auf unserer Flusseite kein Vorwaertskommen mehr gab. Dieser sehr "spannende" "Weg" verlief meist an einem steilen Geroellfeld, dass an einer Klippe endete die senkrecht in das enge V-Tal abfiel. Einmal mal kurz keinen Halt finden in dem steilen Geroell und man wird unfreiwillig zm Klippenspringer ;-).Nach diesem abwechslungsreichen Tal wanderten wir in ein Tal, dass uns zum Barmi La (4640m) brachte. Auch dieses Tal wurde nie langweilig, da wir immerwieder mal den Bach, Lawinen u. Geroellfelder Queren mussten. Kurz vor dem Pass trafen wir einen Mann aus Lingshed der mit seinem Pferd nach Dibling wollte (ob bzw. wie er Dibling erreicht hat? Vielleicht kannte er Stellen an denen es moeglich war den Fluss mit einem Pferd zu Queren um unsere Kletterpassagen zu umgehen? Uns waeren keine derartigen Stellen aufgefallen)Nachdem wir am Pass (der zum Glueck nahezu schneefrei war) angekommen waren machten wir eine laengere Rast, da es hier beinahe windstill war (was zur Mittagzeit auf den Paessen eine Seltenheit ist). Waehrend dem Abstieg trafen wir noch eine Hirtin mit ihren Schafen. Kurz vor Lingshed schlugen wir an einem Bachufer unsere Zelte auf. Da wir nun doch schneller unterwegs waren als geplant u. somit etwas zu viel Essen in den Rucksaecken hatten, widmete ich mich am spaeten Nachmittag dem Essen.


Tag 6
Rast in Lingshed
Gehzeit 1,5h
50 Hm

Geweckt wurde ich um 7:00 Uhr morgens von einem Bauer aus Lingshed mit einem lauten Gruss Juley! Als ich aus dem Vorzelt zu ihm raus schaute u. ich freundlich zurueckgruesste, meinte er auf sehr nette Art, dass mein Zeltplatz ein Campground sei und ich pro Nacht u. Zelt 100 Rupis bezahlen muss. Der Kerl freute sich offenbar sehr darueber, dass es um diese Jahreszeit schon Wanderer in sein kleines Dorf verschlaegt (Trekkingtouristen kommen in diese Gegend meist ab Juli/August). Ich war sehr ueberrascht, dass man in dieser Gegend mitten im Nirgendwo fuers Campen bezahlen muss, vorallem deswegen, weil der Campingplatz abgesehen von ein paar angeebneten Flaechen in der Pampa nix zu bieten hatte. Nachdem das von NO hereinziehede Wetter immer schlechter wurde, marschierten wir zeitig nach dem Fruehstueck bei Schneefall u. starkem Wind die letzten km nach Lingshed zum Kloster (wo wir auch den restlichen Rasttag verbrachten). Dort kauften wir Lebensmittel (Tsampa u. Kartoffeln) fuer die naechsten 4 Tage ein. Anschliessend suchten wir Feuerholz (was sich als sehr muehsam u. schwierig herausstellte) und kochten uns eine leckere Suppe mit Chicken Geschmack die wir mit Kartoffeln, Kaese (den Chrisrian aus Leh mitbrachte) u. Massala verfeinerten. Beim Kochen hatten wir an diesem Tag verschaerfte Bedingungen, da wir meisst starken Wind hatten u. es zwischendurch immer wieder schneite. Aus dem Grund bauten wir nach dem Essen unsere Zelte auf, in die wir uns anschliessend verkrochen.


Tag 7
Unterwegs Richtung Sengge La
5,5h Gehzeit
800Hm

An diesem Tag gingen wir es sehr gemuetlich an. Nachdem wir um 6:00 Uhr aufstanden, machten wir erst mal Feuer um eine Tomatensuppe mit Tsampa zu kochen. Das energiereiche Fruehstueck genossen wir an diesem kalten Morgen beim waermenden Feuer. Das Tagesziel fuer diesen Tag war der Fuss des Sengge La. Zu Beginn dieser Tagesetappe gings bei leichtem Schneefall und starkem Wind rauf zum Murgum La (4370 m). Anschliessend gings eine Weile auf gleicher Hoehe dahin bis wir dann nach vier km zu einer Siedlung (4 Haeuser) namens Gongma ein Stueck abstiegen. Dort wurden wir von einer Familie zu einem Tee mit Tsampa u. Chapati in deren Haus eingeladen. Da der Hausherr gut englisch sprach, war es moeglich eine sehr interessantes Gespraech zu fuehren. Nachdem wir vorm Aufbrechen noch Adressen ausgetauscht hatten, gabs zum Abschluss ein local beer, dass eher wie Most schmeckte, aber eigentlich aus Gerste hergestellt wird. Von diesem koestlichen Getraenk mussten wir gleich einen ganzen Krug leertrinken. Da Christian und ich nun seit zwei Monaten keinen Tropfen Alkohol mehr tranken und das Gebraeu rel. stark war, verliessen wir das Dorf sehr gut gelaunt Richtung Kiupa La (4450m). Am Dorfrand trafen wir noch auf ein paar alte Frauen die am Feld arbeiteten. Die Maedls machten uns mit Gesten deutlich, dass sie fotografiert werden moechten. Als Christian W. die Kamera auspackte, begannen sie am Feld mit ihren Arbeitsgeraeten zu posierten. Zum Schluss wollte eine alte Frau noch unbedingt mit mir alleine Fotografiert werden. Die gesamte Fotografiererei war ein riesen Spass fuer alle Beteiligten. Den anschliessenden Aufstieg von 450 Hm rauf zum Kiupa Pass (4450m) hatten wir dank Tsampa u. local beer im Nu (45min) geschafft. Nach dem Pass marschierten wir noch gemuetlich bis zur Schneegrenze des Sengge La. Dort schlugen wir in einer verfallenen Steinhuette ohne Dach unser Zelte auf, um besser vor dem starken Wind geschuetzt zu sein. Ein kleiner Raum der Huette hatte noch zur Haelfte ein Dach, diesen nutzten wir zum Kochen, da es wieder zu schneien begann. Nach einer Tasse Chai verkroch sich jeder in sein Zelt da es draussen schon empfindlich kalt geworden war.


Tag 8
Ueber Langzaling zum Sirsir La
7,5 h Gehzeit
700 Hm

Als wir um 4:30 Uhr unsere Zelte abbauten und zum Sengge La raufblickten sahen wir einen Ladakhi mit einem riesen Rucksack und einem langem Eisenrohr den Pass runterlaufen. Nach ein paar Minuten war er dann bei uns u. suchte hastig Feuerholz, da er sich geschwind einen Chai machen wollte. Als wir ihm unser Holz, dass wir am Vortag gesammelt hatten anboten war er sehr erfreut. Nachdem unsere Suppe u. seinen Chai fertiggekocht war, gab jeder von seinem Fruehstueck dem Anderen was ab, somit konnte an dem Morgen jeder von uns Suppe + Tsampa + Chai schluerfen. So schnell der Traeger im Morgengrauen aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden, da er dringend nach Lingshed musste. Um 6:00 Uhr waren dann auch wir bereit zum Aufbruch. Die 500 Hm zum verschneiten Sengge La (4960m) hatten wir nach 1,5 h geschafft. Nach dem Pass gings entspannt weiter Richtung Bumiktse La den wir um ca. 11:30 Uhr erreichten. 5 km spaeter passierten wir die Siedlung Langzaling. Um 14:00 machten wir kurz vor dem Sirsir La halt um unser Lager aufzubauen, da das Wetter erneut schlechter wurde u. eine Querung des Passes an dem Tag sowieso keinen Sinn mehr gemacht haette. Weiters vermuteten wir, dass auf der Nordseite des Passes noch Schnee liegt, der uns in den Nachmittagsstunden das Absteigen vom Pass deutlich erschwert haette.Gekocht wurde an dem Tag mit Gas in meinem Vorzelt u. das ausgiebig (2,5 Liter Suppe mit ordentlich viel Nudeln + Tsampa + Chilli Massala). Draussen begann es waehrenddessen immer mehr zu Schneien. Nach der Kocherei musste ich, da ich zu viel Chilli erwischte einen ganzen Liter Wasser trinken. Da die ganze Kocherei u. Esserei ziemlich anstrengend war, legte ich mich nachdem ich mein Tagebuch geschrieben hatte schlafen.


Tag 9
Endspurt Richtung Sumdo
Gehzeit 6h
600 Hm

Um beim Abstieg vom Sirsir La auf der Nordseite nicht in weichen Schnee zu geraten sind wir auch an diesem Tag wieder mal in aller Herrgottsfruehe aufgestanden. Christian wollte an diesem Morgen fuers Fruehstueck mit dem Gaskocher einen Liter Wasser zum Kochen bringen, doch als das Wasser noch nicht mal lauwarm war erlosch die Flamme des Kochers, da das Gas aufgebraucht war. Deshalb gings an dem Tag ohne Fruehstueck rauf auf den Sirsir La (4805m). Trotz leeren Magens konnten wir an diesem sehr kalten Morgen die 500 Pass Hm ohne gosse Anstrengung in 75min erwandern.Als wir am Pass angekommen waren und runter zur Nordseite blickten, stellten wir fest, dass auch am Nordhang beinahe kein Schnee mehr lag. Das fruehe Aufstehen waehre also nicht noetig gewesen. Was uns noch ins Auge stach u. das Landschaftsbild nicht unbedingt verschoenerte, war eine Schotterpiste die vom Norden rauf zum Sirsir La fuehrte. Da die Strasse neu u. noch nicht ganz fertiggestellt war, war sie auf unserer Karte noch nicht eingezeichnet.Nach dem Pass gings teilweise entlang der unvollstaendigen Strasse zum naechsten Dorf Amat. Von diesem Ort aus wollten wir urspruenglich bis zum darauffolgenden Ort Sumdo wandern, da dieses Dorf laut Karte der erste Ort war, zu dem eine Stasse fuehrte. Von Sumdo aus wollten wir dann mit eiem Taxi od. Bus zurueck nach Lamajuru fahren. Da aber vor kurzem die Strasse bis nach Amat erweitert wurde, beschlossen wir entlang dieser neuen Piste Richtung Sumdu zu wandern bis uns irgendein Fahrzeug nach Amat od. Lamajuru mitnimmt. Nachdem wir auf der Schotterstrasse ca. 6 km marschiert waren und waehrend der Zeit nur zwei Fahrzeuge sahen, die aber leider in die entgegengesetzte Richtung fuhren, stand ploetzlich mitten im Nirgendwo einen Bus. Vor dem Fahrzeug sassen Moenche die ein Picknick mit Tee und Keksen machten. Als wir mit ihnen ins Gespraech kamen erfuhren wir, dass die Moenche den Bus gechartert hatten um damit von Lamayuru an diesen einsamen Ort zu fahren, da sich nicht unweit von hier ihr Kloster (Honugappa Gonpa, dass nur zu Fuss erreichbar ist) befand. Unser grosses Glueck war, dass der Bus von hier aus zurueck bis nach Leh fuhr. Da es aber noch eine Weile dauerte, bis das Fahrzeug Richtung Leh aufbrach wurden wir von den Moenchen eingeladen uns zu ihnen zu gesellen. Bei diesem sehr netten Moenchspicknick wurden uns leckere Kekse, mit Zucker vermischte Tsampa und Tee angeboten.Eine Sunde spaeter gings dann gestaerkt Richtung Leh. Um 5:00 Uhr nachmittags erreichten wir die Busstation in Leh. Obwohl wir schon ziemlich verwarlost aussahen u. stanken wie Iltise, verzichteten wir darauf uns zu kultivieren, und gingen auf direktem Weg zu unserem Stammlokal Gesmo um ordentlich zu schlemmen. Nach dem ausgiebigen Abendessen marschierten wir in unser Bimler Guesthouse, wo wir uns dann aufgrund des vollen Magens u. des anstrengenden Tages nur noch ins Bett schmissen um zu schlafen.


Resuemee:

Wunderschoene teilweise sehr einsame (waehrend der gesamten Wanderung trafen wir keinen einzigen Touristen) Tour in atemberaubender Gebirgskulisse.
Sehr kontrastreiche Wanderung (Temperaturdifferenzen an Spitzentagen von mehr als 40 Grad Celsius; teilweise wuestenartige Taeler, gepaart mit gruenen "Oasen" an Flussraendern u. in den Doerfern; Tagesetappen die uns bis zu kompletten koerperlichen Erschoepfung forderten kombiniert mit Tagen an denen das Wandern eher einem gemuetlichen Sonntagsspaziergang glich; Schlechtwetter mit Schneefall u. Kaelte am darauffolgenden Tag blauer Himmel mit bruetender Hitze....)
Was mich an der Tour leicht enttaeuschte war, dass zu den einsamen Siedlungen immer mehr Strassen gebaut werden (erster u. letzter Tag). Dies truebte einwenig das Gefuehl der Abgeschiedenheit. Das der Strassenbau eine erhebliche Erleichterung fuer die Bewohner bedeutet ist mir natuerlich bewusst, aber sobald ich waehrend einer Wanderung auf Strassen treffe, verliert fuer mich das Gehen den Sinn.
Besonders genossen haben wir waehrend der Tour den Kontakt zur einfachen u. sehr gastfreundlichen Landbevoelkerung der Region.
Die Tour in der Gemeinschaft der Honugappa Gonpa Moenche beenden zu duerfen hat uns besonders gut gefallen und war ein wuerdiger Abschluss fuer eine erlebnisreiche Wanderung.

Wednesday, May 20, 2009

18. - 20. Mai; Rumhaengen in Leh

Die naechsten drei Tage nach der Bergtour hat sich nicht viel getan.
Am ersten Tag nach der Wanderug behandelte ich meine Lippen mit indischen Lippenbalsam, da sie von der intensiven Sonneneinstrahlung verunstaltet wurden (Die Lippen bestanden nur noch aus schwarzen u. gelben aufgedunsenen Flecken). Ansonsten verbrachte ich die meiste Zeit mit Essen u. Schlafen. Christian W. bekam ich an dem Tag nicht oft zu Gesicht, da er damit beschaeftigt war, Musik fuer seinen neu erworbenen iPot zu organisieren. Er machte Raubkopien vom gesamten CD Sortiment unseres Stammlokales (Gesmo), weiters hatte er in einem Internetcafe Musikdownloads laufen die er staendig kontrollieren musste.
Am Vormittag des darauffolgenden Tages besuchte ich den Kerl, der mir seine Schi gratis borgte. Als ich ihm auf der Karte meine Tour zeigte war er sehr begeistert. Da er mich auch fragte wie weit man die Tour mit Pferden bewaeltigen kann u. ob es auch gute Zeltplaetze gibt, denke ich dass er ueberlegt diese Tour als Sommertour anzubieten. Fotos von meiner Tour hat er sich auch kopiert, ein paar der Fotos moechte er sich in seinem Office aufhaengen. Am Nachmittag kaufte ich mir einen neuen Teleskopstock, da ich einen meiner beiden Stoecke beim Schifahren zerstoerte. Im Mainbasar besorgte ich mir dann noch ein Seidentuch, welches ich mir bei der naechsten Wanderung vors Gesicht binden werde, um meine immer noch sehr kaputten Lippen vor der Sonne zu schuetzen. Christian verbrachte ca. zwei Stunden damit Wassertropfen in seiner Trinkflsche zu fotografieren. Am Abend kaufte er Muesli fuer unsere Wanderung ein, die wir eigentlich am naechsten Tag starten wollten. Weiters informierte er sich im Internet ueber die aktuelle Situation in Pakistan, die momentan nicht sehr gut aussieht.
Am naechsten Morgen, nachdem wir unsere Rucksaecke fuer die Tour gepackt u. beim Guesthouse ausgecheckt hatten marschierten wir zum Busbahnhof um nach Lamayuru zu fahren (Ausgangspunkt fuer unsere Wanderung). Als wir uns nach der Abfahrtszeit fuer den naechsten Bus nach Lamayuru erkundigten, hiess es, es faehrt nur ein Bus um 8:00 Uhr morgens Richtung Lamayuru. Da es schon 10:00 Uhr war spazierten wir zurueck zu unserem Hotel ;-)

Tuesday, May 19, 2009

12. - 17. Mai, Wanderung auf den namenlosen Berg

Als ich am Abend nach der Motorradtour von Christian erfuhr, dass er am Sa noch mal zum Dok muss u. er sich mind. bis dort hin schonen soll, dachte ich mir, diesen Zeitraum koennte ich fuer eine Bergtour nutzen.

Waehrend der Enfieldtour bemerkte ich einen Berg bei dem der Schnee noch rel. weit ins Tal runter reichte. Da sich dieser Berg vermutlich (der Berg war ca. 25 km von der Strasse entfernt) gut fuer eine Snowboardtour eignen wuerde, begann ich an dem Abend ein paar Trekkingagenturen nach Snowboards abzuklappern.
Doch schon die erste Trekkingagentur versicherte mir, dass es unmoeglich sei in Leh ein Snowboard aufzutreiben. Daraufhin erkundigte ich mich nach einer Tourenschiausruestung. Obwohl beinahe jede Agentur uralte bzw. kaputte Schi + Schuhe in ihrer Auslage stehen hatte, bekam ich immer wieder die gleiche Antwort: "No, sorry Sir, this skis are only for the show, it is not possible to rent skis in Leh." Bei der fuenften Agentur sah ich dann in der Auslage ein halbwegs brauchbares Paar Kaestle Tourenschi. Ich fragte den Besitzer, ob es moeglich sei, das Paar Schi fuer mehrere Tage zu mieten? Dieser meinte, ja, ich koenne mir die Schi ausborgen, aber eigentlich seien die Schier nur zur Dekoration in seiner Auslage, diese alten ausrangierten Schi von der Army haette seit zehn Jahren keiner mehr benutzt. Nachdem ich nach Felle fuer das Paar Schi fragte, grinste er u. meinte, dass ich mit Sicherheit in ganz Leh keine Felle finden werde. Mit dieser Aussage hatte er auch recht, denn ich hatte so ziemlich jede Trekkingagentur nach Schiern u. Fellen befragt. Als ich wissen wollte was er fuer das Ausborgen der Schier + Steigeisen (die ebenfalls in seiner Auslage herumlagen) verlangt, antwortete er :" Bring mir ein paar gute Fotos von deiner Tour mit." Nachdem ich nun ein Paar Schi u. Steigeisen aufgetrieben hatte, brauchte ich nur noch passende Schuhe. Da beinahe jede Agentur alte Army Schalenschuhe in ihrer Auslage stehen hatte, suchte ich ein paar Trekkingagenturen nach Schuhen in meiner Greoesse ab. Nach der dritten Agentur wurde ich fuendig. Dieses Unternehmen gab sich allerdings nicht mit Fotos als Leihgebuer zufrieden, aber die 250 Rupis fuer 4 Tage waren auch i.O.

Eigentlich wollte ich am darauffolgenden Tag Lebensmittel fuer meine Tour einkaufen u. gleich anschliessend meine Tour starten. Doch leider machte mir die indische Nationalratswahl einen Strich durch die Rechnung. In Indien steht an einem Wahltag so gut wie alles. Am Tag der Wahl duerfen keine Geschaefte offen haben (das wird in Leh von der Army kontrolliert). Am Wahltag wird sogar die Stromversorgung unterbrochen. All diese Aktionen dienen nur einem Zweck, es soll die Wahlbeteiligung erhoehen (Wahlbeteiligung in Ladakh ca. 30 %)

Am Tag nach der Wahl gings dann nachmittags, nachdem ich Proviant eingekauft hatte los mit meiner Tour (vor meiner Abfahrt teilte ich Christian noch mit, dass ich voraussichtlich am So Nachmittag wieder zurueck sein werde u. bat ihm sein Sat. Telefon immer eingeschaltet zu lassen). Von Leh aus fuhr ich mit dann dem Bus Richtung Karu. Irgendwo auf der Strecke hatte ich bei der Motorradtour den Berg gesehen, allerdings wusste ich nicht mehr genau wo sich der Berg befindet. Als ich dann in Stakna (ca. 20 vor Karo) den Berg erblickte, stieg ich bei der naechsten Haltestelle aus. Nachdem ich an der Bushaltestelle die rel. ungenaue Karte (M 1:150 000) studierte, stellte ich fest, dass mein Berg Golep Kangri heisst, 5950m hoch ist u. im Gipfelbereich vergletschert ist. Da ich alleine unterwegs war u. ich nichts ueber diesen Getscher wusste, war mir dieser Berg zu gefeahrlich. Aus diesem Grund entschied ich mich fuer eine Tour auf den namenlosen Nachbarberg (5810m) der nicht vergletschert war.
Da ich noch ein paar Stunden Tageslicht zur Verfuegung hatte (es war vier Uhr Nachmittags) bechloss ich von Stakna (3290m) ausgehend in Richtung Berg zu wandern. Der "Namenlose" war 25 km von der Bushaltestelle entfernt. Zu Beginn der Wanderung musste ich das staubige u. trockene Industal von Norden nach Sueden queren. Als ich an der Suedseite des Industales ankam, spazierte ich durch ein kleines Bauerndorf. Von den Einwohnern des Dorfes erntete ich einige sehr verwunderte Blicke als ich mit meinem grossen Rucksack, beladen mit Schi, Steigeisen u. Schischuhen durch ihr Dorf wanderte.
Nach dem Dorf gings weiter in ein sehr enges u. beeindruckendes V-Tal, welches mich direkt zu meinem Berg fuehrte. Kurz vor Sonnenuntergang (19:00) baute ich mein Zelt auf und legte mich schlafen.

Am naechsten Tag marschierte ich dann um 8:00 morgens nach einem leckeren Fruehstueck (Tomatensuppe mit 1-2-3 Nudeln) weiter in Richtung Berg. Als ich um 11:00 Uhr den Fuss des Berges erreichte, machte ich eine kurze Fotopause. Bei einem Versuch ein Selbstausloeserfoto zu machen kickte ich, nachdem ich mich in Position bringen wollte die Kamera mit meinem Fuss gegen einen Stein. Seit dieser Aktion funktionierte meine Kammera nicht mehr einwandfrei (Objektiv liess sich manchmal nicht ausfahren). Danach gings weiter in Richtung "Basislager". Um ca. 15:00 Uhr erreichte ich bei leichtem Schneefall mein "Basislager" (mein gewaehltes Basislager lag auf ca. 4900m, windgeschuetzt in einer kleinen Schlucht neben einem Schmelzwasserbach). Nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte, kochte ich mir eine SSchwammerlsuppe mit 1-2-3 Nudeln + Massala.
An diesem Tag legte ich mich schon zeitig schlafen, denn ich wollte am nechsten Morgen frueh Richtung Gipfel aufbrechen, um den gefrohrenen Schnee fuer einen leichteren Aufstieg zu nutzen bzw. um nicht in die nachmittaeglichen Ueberentwicklungen zu geraten, die mir ev. die Sicht versperren koennten.

Der Wecker leutete am naechsten Morgen um 3:30, doch irgendwie schlief ich kurz nach dem Leuten gleich wieder ein. Als ich um halb fuenf wieder aufwachte machtee ich mir einen halben Liter Muesli Das Aufwaermen des Wasser - Milchpulvergemisches dauerte an diesem Morgen etwas laenger, da die Haelfte des Wassers im Topf gefrohren war. Nach dem Fruehstueck kroch ich aus dem Zelt, montierte die Steigeisen aan den Schalenschuhen, fixierte die Schi auf meinem Rucksack u. marschierte um 5:00 Uhr los. Zu Beginn war das Gehen aufgrund des gefrohrenen Schnees sehr einfach. Als dann aber die ersten Sonnenstrahlen hervorkamen, die in dieser Hoehe auch frueh am Morgen schon sehr kraeftig sind, wurde das Gehen teilweise sehr anstrengend. Ich versank immer wieder mal bis zu den Knien im Schnee, was das Vorwaertskommen sehr erschwerte. Um ca. 8:00 war ich vom staendigen Einbrechen so fertig, dass ich bereits mit dem Gedanken spielte mir die Schi anzuschnallen um zurueck zum Zelt zu fahren. Nach einer kurzen Jausenpause (Safari Schoko Riegel ;-) tankte ich wieder Energie und entschied mich weiter Richtung Gipfel zu marschieren. Spaeter wurde das Gehen dann auch deutlich einfacher, da der Grat auf dem ich wanderte teilweise schneefrei war. Um ca. 10:00 Uhr erreichte ich dann auf einer Hoehe von 5810m den Gipfel. Als ich ein paar Gipfelfotos machen wollte, streikte wieder mal meine Kamera, nachdem ich eine Viertelstunde herumprobierte konnte ich dann zum Glueck doch noch ein paar Fotos schiessen.
Nach einer laengeren Gipfelrast schnallte ich mir die Schi an u. fuhr damit Richtung Zelt. Doch schon nach den ersten Metern stellte sich heraus, dass das Schifahren bei diesem nassen Schnee nicht sehr einfach ist, die weichen knoechelhohen Schalenschuhe u. meine fehlende Praxis (bin schon seit zehn Jahren nicht mehr wirklich Schi gefahren) erschwerten die Fahrerei zusaetzlich. Nach den ersten 100 Hm hatte ich mind. fuenf Stuerze hinter mir, bei einem zerstoerte ich sogar einen meiner Teleskopstoecke. Nach weiteren fuenf Stuerzen beschloss ich keine Kurven mehr zu versuchen (die Kurven verursachten meine staendigen Stuerze) sondern glitt von nun an nur noch schraeg den Hang entlang, wenn der Hang auf einer Seite zu Ende war, blieb ich stehen, macht eine Spitzkehre u. fuhr danach in die andere Richtung weiter usw. Waehrend der Abfahrt traf ich (fuer meine Schifahrkuenste) auf eine steile Passage (ca. 40 Grad). An dieser Stelle beschloss ich, aufgrund des mittlerweile sehr schweren u. nassen Schnees, die Schi abzuschnallen u. entlang der Felsen abzusteigen, da ich Angst hatte eine Nassschneelawine loszutreten. Nach 200 Hm erreichte ich wieder flacheres Gelaende. Von da an war es mir moeglich ohne groessere Probleme (teilweise versank ich mit Schi bis zu den Knien im Schnee) bis zum Zelt zu fahren. Als ich das Zelt erreichte legte ich mich fuer 1,5 h schlafen, da ich vom Aufstieg u. der "Schifahrerei" ziemlich gaga war. Danach baute ich mein Zelt ab, packte meine Sachen in den Rucksack u. fuhr mit den Schiern noch ca. 200 Hm talwaerts. Anschliessend montierte ich die Schi am Rucksack u. marschierte Richtung Industal. Dass an diesem Tag aufgrund des nahezu wolkenfreien Himmels die Schneeschmelze besonders stark war spiegelte sich auch in den Baechen wieder, die ich im Tal zu queren hatte. An Stellen, bei denen am Vortag eine Querung kein Problem darstellte, war an diesem Tag eine Querung unmoeglich geworden, somit musste ich mir breitere Stellen fuer die Querungen suchen. Um sechs Uhr abends baute ich mein Zelt auf u. kochte mir ein Sueppchen.

Am naechsten u. letzten Tag meiner Wanderung traf ich kurz bevor ich das Industal erreichte auf zwei Yak Herden, die von ihren Hirten das V-Tal taleinwaerts getrieben wurden. Als ich wieder das Bauerndorf passierte konnte ich mehrer Bauern bei der Feldarbeit beobachten. Von einer Bauernfamilie wurde ich sogar zur Brotzeit eingeladen. Zum Essen gabs Ruti, Tsampa u. Chai. Nach der unterhaltsamen Jause marschierte ich noch 2,5 h quer ueber das Industal zur Bushaltestelle Stakna.

In Leh traf ich dann um 4:00 Uhr nachmittags Christian wieder, seine ersten Worte als er mich sah waren:"ma schaust du oba fertig aus"

Wednesday, May 13, 2009

9. - 12. Mai, Enfield Tour


Da unsere geplante Wanderung um mehrere Tage verschoben werden musste u. ich ohnehin nichts zu Christians Gesundung beitragen konnte, beschloss ich eine kurze Motorradtour zu machen. Fuer die Tour organisierte ich mir am Vorabend eine 350er Enfield Thunderbird. Morgens um 8:00 gings dann, nachdem ich meine warme Fliegerkleidung angezogen u. die Campingausruestung auf dem Motorrad verstaut hatte los Richtung Taglang Pass (der zwar offiziell noch nicht offen war, aber nach Infos von einem Local schon bis ca. 5000m befahrbar sein sollte). Die Fahrerei war von Anfang an sehr entspannt, da in Leh um 8:00 frueh so gut wie kein Verkehr herrschte. Die einzige Herausforderung bestand darin, den Kuehen u. Eseln auszuwichen, die um diese Zeit schon auf der Strasse herumspazierten. Nach Leh gings 50km dem Indus enlang bis Upsi, dort machte ich eine kurze Chai Pause. In Upsi bog ich nach Sueden Richtung Manali ab. Von da an wurde das Fahren mehr als entspannt, denn ab Upsi sah ich fuer den restlichen Tag kein einziges Fahrzeug mehr auf der Strasse (abgesehen von 5 Baustellenfahrzeugen kurz vom Pass). Da die Strasse fuer die naechsten 60 km bis zum Taglang Pass mir allein gehoerte, konnte ich bei Foto, Jausen u. Pinkelpausen das Bike einfach mitten auf der Stasse stehen lassen. 10 km vor dem Pass traf ich dann in der ansonst menschenleeren Gegend (nicht wenn der Pass geoeffnet ist) auf Strassenarbeiter. Die Arbeiter waren ueber mein Erscheinen sehr verwundert, da ich in diesem Jahr scheinbar der Erste war, der versuchte den Taglang La raufzufahren. Da gerade Mittagszeit war u. wir uns sehr gut verstanden, wurde ich in ihr Zelt zum Mittagessen eingeladen (Reis mit Gemuese), anschliessend gabs noch einen leckeren Chai. Nach einer recht herzlichen Verabschiedung ging die Fahrt dann weiter Richtung Taglang. Ca. 5 km vor dem Pass wurde das Fahren aufgrund der schlechten Strassenverhaeltnisse (Schneefahrbahn gespickt mit Schlamm u. tiefen Wasserlachen) ziemlich anstrengend. 2 km vorm Pass traf ich auf einen Schneeschaufler Trupp. Die Arbeiter teilten mir mit, dass die Verhaeltnisse ab hier noch schlechter werden. Da ich mich seit den letzten drei km ohnehin nur noch mit Schrittgeschw. vorwaertskaempfte, beschloss ich 200 m zurueckzufahren, um dort das Bike auf einigermassen festen Untergrund abzustellen. Danach setzte ich die Reise zu Fuss fort. Nach drei km Fussmarsch hatte ich den Taglang La auf einer Hoehe von 5328 m erreicht. Nachdem ich mir eine Weile Zeit genommen hatte diesen wunderbaren einsamen Ort zu geniessen, stieg ich entlang einer Ridge noch ca. 100 Hm weiter auf. Von dort aus kehrte ich dann auf direkten Weg ueber ein Schneefeld zum Motorrad zurueck. Beim Runterfahren verzichtete ich auf einige Fotopausen, da es schon zu daemmern begann. Das Fahren im Dunkeln waehre mit der Enfield nicht sehr berauschend gewesen, da das Vorderlicht nur ab und zu funktionierte. Am Abend kam ich dann auf eine Einladung der Strassenarbeiter zurueck, sie hatten mich naemlich zu einem Kriket Spiel u. einem Abendessen in ihrer Arbeitersiedlung in Rumtse (ca. 25 km vor dem Pass) eingeladen. Nach dem Abendessen fuhr ich dann im Dunkeln 2 km weiter, um in einem "Hotel" zu uebernachten (da diese Gegend ein Militaergebiet ist, ist es Touristen nicht gestattet wild zu zelten od. in priv. Unterkuenften zu schlafen). Das "Hotel" befand sich in einer einsamen Siedlung die aus vier Haeusern bestand. Das "Hotel" war ein Haus, welches nur aus einem Raum bestand. Vor dem "Hotel" befand sich ein Plumpsklo. Dieses Plumpsklo wollte ich in der Nacht aufsuchen, da ich dringen pinkeln musste. Aber aus irgend einem Grund war meine Hoteltuer von aussen verriegelt worden. Auch die Fenster liessen sich nicht oeffnen. Also nahm ich meine leeren Wasserflaschen (ich hatte vor dem Schlafenlegen 1,5 Liter Wasser getrunken) und pinkelte in die Flaschen. Als der Besitzer am naechsten Morgen die Tuer aufsperrte, hielt ich ihm die beiden mit Urin gefuellten Flaschen vor die Nase u. fragte ihn, was der Scheiss soll, warum er mich eingesperrt hatte? Als Antwort erhielt ich nur einen verlegenen Grinser und I am sorry. Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte, verzurrte ich diese am Bike u. fuhr weiter Richtung Karu. An diesem Tag war das Wetter deutlich schlechter als am Vortag. Am Himmel hingen schwarze Wolken, 100 Hm ueberm "Hotel" (lag auf ca. 4100m) war die Landschaft mit Neuschnee bedeckt. In Karo fruehstueckte ich u. tankte die Enfield. Anschliessend besuchte ich das Kloster Hemis Gompa. Nach der Klosterbesichtigung entschloss ich mich trotz schlechten Wetters eine Fahrt auf den Chang La (Pass mit 5290 m) zu versuchen. Obwohl dieser Pass offen war, kam mir waehrend meiner gesamten Fahrt auf der Passtrasse nur ein Jeep entgegen, dass lag vermutlich am schlechten Wetter u. den matschigen Strassenverhaeltnissen. Bei ca. 5100m wurde die Fahrbahn immer rutschiger u. es begann leicht zu schneien, deshalb entschied ich mich umzudrehen. Nach der Chang La Tour fuhr ich zurueck nach Leh, da ich am naechsten Tag auf den Khardung La (5358 m, hoechster befahrbarer Pass weltweit) rauffahren wollte. Als ich am spaeten Nachmittag Christian im Hotelzimmer wieder traf, erzaehlte er mir, dass es ihm jetzt noch schlechter geht als vor zwei Tagen, denn jetzt hatte er auch noch Fieber. Am Abend brachte ich die Enfield in die Garage vom Motorradverleih, da wir in unserem Hotel keine absperrbare Garage zur Verfuegung hatten. Anschliessend schaute ich noch beim Basar vorbei und kaufe fuer Christian Obst ein.Am naechsten Morgen gings Christian wieder etwas besser. Nach einem gemeinsamen Fruehstueck spazierte ich zum Motorradverleih um die Enfield fuer die Khardung La Tour abzuholen. Doch als ich um 9:00 Uhr beim Verleih ankam, erklaerten mir die Besitzer, dass sie den Schluessel fuer die Garage momentan nicht finden koennen. Da an diesem Tag das Wetter noch schlechter war als am Vortag (es schneite leicht im Tal), vereinbarte ich mit ihnen, dass ich das Motorrad erst am naechsten Tag wieder mieten werde. Am naechsten Tag war das Wetter deutlich besser als an den vergangenen Tagen. Nachdem ich die Enfield abgeholt hatte brachte ich Christian W. ins Krankenhaus um sich vom Dok nochmal anschauen zu lassen. Danach fuhr ich los Richtung Khardung Pass. Ca. 900 Hm vor dem Pass erreichte ich den Permit Checkpoint (aufgrund der Naehe zu China muss man sich fuer die Khardung La Tour eine Genehmigung holen - habe ich nicht gemacht, da es mir zu teuer war). Am Checkpoint erklaerte ich dem Polizisten, dass ich kein Permit besitze, aber trotzdem zum Pass rauffahren moechte u. er bei mir ein Auge zudruecken soll. Daraufhin meinte er ohne Permit gibts kein Rauffahren u. er wird bei mir sicher keine Ausnahme machen. Weiters erklaerte er mir, selbst wenn ich ein Permit haette, wuerde er es mir nicht erlauben mit einem Motorrad raufzufahren, da dies momenten aufgrund der schlechten Stressenverhaeltnisse (Schneefahrbahn) viel zu gefaehrlich sei. Da ich mir fest vorgenommen hatte an diesem Tag den Kardung La raufzufahren (oder wenn das nicht moeglich ist raufzugehen), liess ich mich nicht so schnell abwimmeln. Also erklaerte ich ihm, dass ich extra nach Leh gekommen sei um diesen Pass mit dem Motorrad zu fahren u. ich ohnehin nicht auf die Suedseite der Ladakh Range (ab hier beginnt das eigentliche Permitgegiet) fahren werde, ausserdem sei es fuer mich kein Problem mit dem Motorrad im Schnee zu fahren..... Nachdem wir eine Weile auf eine sehr spassige Art herumdiskudiert hatten, meinte er, Ok du kannst die naechsten zwei km rauf wandern, danach umdrehen und zum Checkpoint zurueckkehren. Als ich ihn daraufhin fragte ob er mich verarschen will, grinste er nur bloed. Nach kurzem Ueberlegen dachte ich mir, ich geh einfach mal los u. drehe nach zwei km nicht um, sondern gehe einfach weiter Richtung Pass, mal schaun was passiert. Nachdem ich 100m gegangen war, passierte ich den Army Checkpoint. Der Army Kontrolleur fragte mich warum ich hier zu Fuss unterwegs sei. Ich erzaehlte ihm, dass es mir von der Polizei nicht erlaubt wurde mit dem Motorrad raufzufahren, da es zu gefaehrlich sei u. ich kein Permit besitze und nur zwei km...... Weiters erklaerte ich dem Army Kerl , dass ich nur rauf zum Pass u. anschliessend die gleiche Strecke wieder runter moechte (also nicht ins eigentliche Permitgebiet). Daraufhin meinte er, dass ich von ihm die Erlaubniss bekomme die 900 Hm zum Pass "raufzuspazieren" u. er mir helfen wird auch die Polizei zu ueberreden, mir die Wanderung zu erlauben. Also spazierte ich mit dem Army Mensch zur Polizei. Nach ca. 15 min. entspannter Diskussion mit der Polizei (mir wurden sogar Zigaretten u. Chai angeboten) war es mir erlaubt zum Pass raufzuwandern. Beim Raufgehen waehlte ich den direkten Weg ueber Schnee u. Groellfelder, da ich entlang der Strasse ewig gebraucht haette. Am Pass auf 5358 m erntete ich einige verwunderte Blicke von indischen Touristen, da ich bei meiner Ankunft hinter einem der riesigen Schneehaufen hervorkroch. Das Jeep Taxi der Touristen nahm mich dann mit runter zum Checkpoint. Waehrend dem Runterfahren riss bei der Enfield das Bremsseil, was aber nicht weiterhin tragisch war, da die Vorderbremse auch vorher nur homoeopathisch wirkte. Nachdem ich am Abend in Leh das Motorrad zurueckgebracht hatte traf ich im Hotelzimmer Christian W. Er wirkte deutlich gesuender als am Morgen. Der Dok hat ihm Antibiotika verschrieben, die er fuenf Tage einehmen soll. Danach wird er Sa noch mal durchgecheckt.

6. - 8. Mai, die ersten Tage in Leh

Die ersten Tag in Leh unternahmen wir nicht viel, da wir uns von der anstrengenden Anreise erholen mussten. Die meiste Zeit verbrachten wir mit Essen, Schlafen u. Lesen. Am Nachmittag aktualisierte ich mein Tagebuch. Der Abend wurde fuer neue Blog Spot Eintraege genutzt. Am zweiten Tag studierten wir die Karten der Zanskar Region u. planten eine mehrtaegige Wanderung. Nachdem wir eine ca. 10 taegige Tour ausgetueftelt hatten gingen wir zu einigen Trekkingagenturen um uns nach der Schneelage auf den Paessen zu erkundigen. Da die Paesse die wir begehen moechten nur selten begangen werden u. heuer noch gar nicht begangen wurden, konnte uns keiner eine genaue Auskunft ueber die Schneelage geben. Die Aussagen der Agenturen waren sehr unterschiedlich. Manche meinten die Tour muesste eigentlich begehbar sein, aber es sei ein Ding der Unmoeglichkeit fuer 10 Tage Essen zu tragen!! Weiters empfahlen sie uns, dass wir doch lieber eine andere Tour gehen sollten, die auch Pferde bewaeltigen koennen, diese koennen dann unsere "schweren" Rucksaecke tragen! Andere Agenturen waren der Ueberzeugung, dass man auf manchen Paessen (die auf unserer geplanten Tour ueber 5000m hoch sind) noch bis zur Huefte im Schnee versinkt. Da das Tragen vom Rucksack fuer uns sicher kein Problem darstellen wird (Traeger u. Pferde als Lastentraeger fuer eine 10 taegige Wanderung zu engagieren finde ich sowieso dekadent) u. die Aussagen der Agenturen nur vage Vermutungen waren, beschlossen wir die Tour zu versuchen. Am Nachmittag starteten wir einen letzten erfolglosen Versuch Schneeschuhe aufzutreiben. Somit werden wir unsere Tour ohne Schneeschuhe gehen muessen u. hoffen, dass auf unserer Route nur alter zusammengepappter Altschnee liegt, der hoffentlich in den fruehen Morgenstunden hart u. mit Steigeisen gut zu gehen sein wird.Am naechsten Tag wollten wir eigentlich Zeugs (Essen u. Gaskartusche) fuer unsere Tour einkaufen, die wir am Tag darauf starten wollten. Doch leider machte uns unsere Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Ich (Christian R.) litt an Durchfall, Magenkraempfen u. Fieberattacken, da ich scheinbar wieder mal zu viel Dreck gegessen hatte. Christian W. war massiv verschleimt. Am naechsten Tag war ich dank Immodium von meinen Beschwerden erloest. Christian W. gings leider immer noch nicht besser. Da er seit unserem bivi Flug immer wieder mal starkt verschnupft bzw. verschleimt war u. es so aussah als wuerde er seine Krankheit ohne aerztlichen Rat nicht losbekommen, entschied er sich ins Krakenhaus zu fahren. Der Arzt verschrieb ihm mehrere Tabletten u. riet ihm sich drei Tage lang zu schonen. Somit mussten wir unsere geplante Tour um ein paar Tage verschieben.

Wednesday, May 6, 2009

2. - 5. Mai, Anreise nach Leh

Die Fahrt von Manali nach Leh war eine anstrengende aber zugleich auch sehr interessante Reise. Besonders spannend waren die extremen landschaftlichen u. klimatischen Gegensaetzte der verschiedenen Regionen die wir durchreisten.
Begonnen hat die Reise um 14:00 in Manali. Nach einer 14 stuendigen Busfahrt erreichten wir um 4:00 Uhr Jammu. Von Jammu aus machten wir eine Busfahrt bis Srinagar (12h), wo wir auch uebernachteten. Am naechsten Tag um 8:00 Uhr morgens ging die Reise weiter nach Sonamarg (5 h Busfahrt). Von Sonamarg fuhren wir mit einem Lastwagen in 7h bis Kargil. Am naechsten Tag reisten wir mit einem Sammeltaxi (der Bus war ausgebucht) in 6 Stunden nach Leh.

28. April - 2.Mai, Manali

Heute mussten wir schon um 4:30 aufstehen, da wir den early Bus nach Manali erwischen wollten. Die Guesthouse Familie brachte uns zum Abschied noch Chai, frisches Ruti u. Marmelade. Nach dem leckeren Fruehstueck chauffierte uns der Chef vom Gusthouse sogar noch zur Bushaltestelle. Die Busfahrt nach Manali dauerte ganze sieben Stunden. Waehren wir diese Strecke von Bir nach Manali geflogen, haetten wir sicher nicht laenger als drei Stunden dafuer benoetigt (wir sind nicht geflogen, da wir schlechtes Flugwetter hatten u. all unser Gepaeck nicht im Gurtzeug untergebracht haetten).
Nach der Ankunft in Manali suchten wir uns ein Zimmer fuer 150 Rupis (Greenland Hotel). Den restlichen Tag verbrachten wir damit Ausruestung fuer unsere Wanderung in Zanskar zu kaufen (Kochtopf, Haeferl u. Stecken). Christian ging schon am Nachmittag ins Hotel zurueck u. legte sich hin, da er sich nicht so gut fuehlte. Die erste Tageshaelfte des darauffolgenden Tages versuchten wir Schneeschuhe aufzutreiben, die wir ev. fuer unsere Wanderung in Zanskar benoetigen werden. Wir klapperten alle Bergsteigershops u. Trekkingagenturen ab, doch die Suche war erfolglos. Die meisten Trekkingagenturen wussten nicht einmal wie Schneeschuhe aussehen. In einigen Shops wurden Gummistiefel, Moonboots u. Schalenschuhe als Schneeschuhe verkauft. In ganz Manali gab es nur eine Bersteigeragentur die Schneeschuhe hatte, diese Agentur wollte uns die Schuhe allerdings nicht verkaufen. Somit koennen wir nur hoffen, dass es in Leh Schneeschuhe gibt.
Der Nachmittag wurde fuer die Blog Spot Erstellung genutzt. Das Uploaden der Bilder war eine ziemlich nervenaufreibende Geschichte (langsames Internet, Stromausfall, staendige Unterbrechung der Internetverbindung...)
Am Vormittag des naechsten Tages verkaufte ich meinen 15 Jahre alten Motorradhelm fuer 650 Rupis. Danach fuhr ich zu einem 100 m hohen "Uebungshang" der mehr od. weniger im Talwind stand. Von diesem kleinen Huegel aus startete ich einen sightseeing Flug in die beeindruckende Bergwelt von Manali (Basishoehe ueber 5000m). Christian blieb an diesem Tag am Boden, da er immer noch verkuehlt war.
Am darauffolgenden Tag fuhren Christian u. ich mit einer Rikscha zu einem Naturstartplatz den ich am Vortag von der Luft aus bemerkt hatte. Waehrend der Fahrt zum Startplatz konnten wir die unzaehligen, eigenartig gekleideten indischen Touristen beobachten, wie sie den Rothang Pass raufpilgern. Als wir am Startplatz ankamen, stand der Wind perfekt an. Nach dem Start stellte sich allerdings heraus, dass wir im Lee waren. Der Flug war aus diesem Grund kurz u. sehr turbulent. Am Abend trafen wir uns mit einem indischen Tandempilot den ich am Vortag im Basar kennenlernte zum Essen.
Der naechste Tag war der letzte Tag in Manali. Am Vormittag fuhren wir zu den heiligen heissen Quellen in Vashist. Am Nachmittag traten wir die Reise nach Leh an.